Vom Franziskaner zum Kardinal: Mauro Gambetti am Samstag Vom Franziskaner zum Kardinal: Mauro Gambetti am Samstag  (ANSA)

Neuer Kardinal: Kritik an Besuch bei Benedikt XVI. unbegründet

„Ein sehr intensives Erlebnis“: Das sagt der Franziskaner Mauro Gambetti über das Konsistorium vom letzten Samstag, bei dem er – zusammen mit zwölf anderen Kirchenleuten – vom Papst ins Kardinalskollegium aufgenommen wurde.

„Die Atmosphäre war sehr tiefgründig und wir waren eine enge Gemeinschaft“, so der 55-Jährige im Interview mit dem Kölner Domradio. „Diese lebendige Atmosphäre wurde durch die Corona-Restriktionen vielleicht sogar noch verstärkt. Es war eine ganz besondere Feier.“

Der bisherige Vorsteher der Franziskaner-Minoriten von Assisi ging auch auf den Besuch der neuen Kardinäle beim emeritierten Papst Benedikt XVI. ein. Für Kritik im Internet hatte gesorgt, dass die meisten Kardinäle dabei keine Maske trugen, und das in Corona-Zeiten.

„Wir tauschten nur Gesten miteinander“

„Der Besuch beim emeritierten Papst Benedikt war ein sehr berührendes Ereignis. Ich muss sagen, dass dabei vielleicht die Gedanken an die Gefahren des Virus etwas in den Hintergrund geraten sind. Dennoch haben wir eine gewisse Distanz gewahrt. Als wir den emeritierten Papst persönlich begrüßt haben, tauschten wir nur Gesten miteinander und haben nicht mit ihm gesprochen. Dadurch war die Ansteckungsgefahr relativ gering.“

Außerdem hätten die neuen Kardinäle ihre Hände desinfiziert, so Kardinal Gambetti. „Auch beim Gesang am Ende des Besuches haben wir die Abstandsregeln zu Benedikt eingehalten. Deshalb glaube ich, dass eine Ansteckung in diesem Fall eher unwahrscheinlich ist.“

Die Ernennung zum Kardinal mache ihn „sehr glücklich“, so Gambetti – auch wenn sich sein Leben jetzt wohl stark verändern werde. „Ich habe bisher in der Gemeinschaft des Franziskanerordens gelebt und muss mich nun darauf vorbereiten, diese Gemeinschaft zu verlassen. Das ist für mich ein Opfer, dass ich erbringen muss, und ich bin mir der Verantwortung bewusst, die ich zukünftig haben werde. Am Ende überwiegt aber die große Freude, die mich erfüllt.“

(domradio – sk)
 

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04. Dezember 2020, 10:32