Der chaldäische Patriarch Kardinal Louis Sako Der chaldäische Patriarch Kardinal Louis Sako 

Irak: Erziehung zum Frieden in Familie, Schulen, Kirchen und Moscheen

„Es wird niemals wahren Frieden geben, wenn wir nicht aus dem mörderischen Egoismus herauskommen und wahre Geschwisterlichkeit untereinander herstellen.“ Das schreibt der chaldäische Patriarch von Bagdad, Louis Raphael Sako, in seiner Botschaft zum Weltfriedenstag (1. Januar). Es sei „traurig“, den teils sogar bewaffneten „Wettlauf um Macht und Geld“ seitens unserer Welt und Länder zu sehen.

Frieden sei ein grundlegendes und wichtiges Ziel für jeden Menschen, und „ohne ihn gibt es weder ein stabiles Leben noch Fortschritt“, so der Kardinal weiter. Für „Mar Sako“, so seine Anrede, ist es notwendig, dass „die Menschen intellektuell, religiös und sozial zu den Werten der Geschwisterlichkeit, Toleranz, Gewaltlosigkeit und Solidarität erzogen werden, damit sie sich der Bedeutung dieser Prinzipien für ein harmonisches Leben bewusst werden“. 

Der Patriarch bekräftigt, dass „die Mission der Religionen darin besteht, die Kultur des Friedens, der Brüderlichkeit und der Liebe zu verbreiten und zu festigen. Ein wahrer Gläubiger lebt den Frieden in sich selbst und reflektiert ihn in seiner Umgebung und in allen, die mit ihm kommunizieren“. Aus diesem Grund müssten die geistigen Führer „das religiöse Denken reinigen und erneuern, ohne den Glauben zu untergraben, den Geist der Toleranz und den Respekt vor dem religiösen und intellektuellen Pluralismus verbreiten“. Der Staat müsse seinerseits „seine Verantwortung für den Schutz aller Bürger nach der Logik der Staatsbürgerschaft, des Rechts und der Institutionen voll wahrnehmen, unter Achtung ihrer Rechte und ihrer Würde“. Das gemeinsame Engagement für den Frieden gehe, so der Kardinal weiter, „durch Ausbildung und Erziehung in der Familie, in Schulen, Kirchen, Moscheen und den Medien“. 

Zum Abschluss seiner Botschaft lädt der chaldäische Patriarch die Menschen ein, dafür zu beten, dass „der Frieden das Herz der Menschen erreicht, im Irak, im Nahen Osten und in der Welt, und dass die Mauern des Hasses und der Gewalt für immer fallen.“ Gleichzeitig bittet er die Gläubigen, „für den Erfolg des Besuchs von Papst Franziskus in unserem Land zu beten, damit der Irak nach dem Besuch anders ist als vorher.“

(sir - cs)

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31. Dezember 2020, 14:49