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Kardinal John Tong Hon Kardinal John Tong Hon 

Hongkong: Pfarrei steht im Zentrum des neuen Pastoraljahres

Die Erneuerung der Pfarrei wird das zentrale Thema der Seelsorgetätigkeit in der Diözese Hongkong im neuen Kirchenjahr sein. Kardinal John Tong Hon kündigte dies in seinem Adventsbrief an. Inspiriert wurde das Thema durch die Einladung von Papst Franziskus in „Evangelii Gaudium“, die Pfarrei zu einer Gemeinschaft von volksnahen Gemeinschaften zu machen, und durch die Instruktion der Kongregation für den Klerus „Die pastorale Bekehrung der Pfarrgemeinde im Dienst der Evangelisierungsmission der Kirche“, aber auch durch die sozialen und kulturellen Veränderungen, die durch den Notstand von Covid-19 noch deutlicher zutage getreten seien.

„Die Pandemie zeigt uns deutlich die Zeichen der Zeit“, stellt Kardinal John Tong Hon in seinem Brief fest. Die Popularität und Mobilität der digitalen Kultur hätten dazu geführt, dass die Menschen heute immer weniger mit einem definierten und unveränderlichen geografischen Kontext verbunden sind und in einem „diversifizierten globalen Dorf“ leben. Diese digitale Kultur verändert daher unweigerlich das Raumkonzept sowie die Sprache und das Verhalten der Menschen, insbesondere der jüngeren Generationen. Auf der anderen Seite - erklärt der Kardinal - haben wir festgestellt, dass das Leben der Kirche, das sich in der Vergangenheit auf Pfarreien und Klerus konzentrierte, sich allmählich von der Gesellschaft abgekoppelt hat. Die Pfarrei sei nicht mehr wie früher der Haupttreffpunkt und das Zentrum des gesellschaftlichen Lebens der Menschen. „Ihre auf den Klerus ausgerichteten Aktivitäten entsprechen nicht den Bedürfnissen nach Einheit, Freundschaft, Gerechtigkeit und Gleichheit, die die Menschen heute empfinden“, so der Kardinal.

Neuen Weg finden

Daraus ergebe sich die Notwendigkeit, „einen neuen Weg zu finden, Pfarrei zu sein“, um sie wieder in die Mitte der Glaubensgemeinschaft zu bringen. Und der Weg ist genau der, den die Leitlinien der Kongregation für den Klerus aufzeigen, die unter anderem auch die verstärkte Rolle der Laien im Dienst an der Pfarrgemeinde, die kirchliche Mitverantwortung der Pfarrorgane und die Einheit unter den verschiedenen kirchlichen Komponenten der Pfarrei zur Stärkung ihres Evangelisierungsauftrags hervorheben. „Die Pfarrei - unterstreicht Kardinal Hon und zitiert aus „Evangelii Gaudium“ - sollte nicht als ein Gebäude oder eine Reihe von Organisationen betrachtet werden. Es handelt sich vielmehr um eine Gemeinschaft, die sich aus verschiedenen Gemeinschaften zusammensetzt, es ist eine kirchliche Präsenz im Territorium, ein Raum des Hörens auf das Wort, des Wachstums des christlichen Lebens, des Dialogs, der Verkündigung, der großzügigen Nächstenliebe, der Anbetung und des Feierns“. Die Pfarrei solle deshalb ein Ort sein, der Menschen zusammenbringe und versuche, langfristige zwischenmenschliche Beziehungen zu fördern und zu pflegen und dadurch ein Gefühl der Zugehörigkeit und Akzeptanz in der Pfarrgemeinde zu nähren. Die Pfarrei - so der Apostolische Administrator von Hongkong weiter - sollte daher ein Ort von menschlicher Größe sein, der den Dialog, die Solidarität und die Offenheit für alle fördere. Wenn es ihr gelinge, „sich fest im Herzen des täglichen Lebens der Gemeinschaft zu verwurzeln, wird sie zu einem Ort der Überwindung der Einsamkeit und wird das Leben vieler Menschen beeinflussen“.

Einladung an die Priester

Der Brief schließt mit einer Einladung an die Priester, zunächst die Instruktion zu studieren, um ihre pastorale Tätigkeit für die nächsten drei Jahre im Lichte dieser Hinweise zu planen. An die Pfarrgemeinde-Organisationen und die Mitglieder der Pfarrgemeinderäte richtet Kardinal Hon die Bitte, gemeinsam nach einem neuen Weg zu suchen, Pfarrei zu sein und so ihre kirchliche Mitverantwortung wahrzunehmen. Schließlich die Ermahnung an die Gläubigen, besonders in dieser Zeit der Pandemie, die es ihnen nicht erlaube, physisch an den Feiern und pastoralen Aktivitäten teilzunehmen, „die Pfarrei durch gegenseitige Hilfe in ihr tägliches Leben einzubeziehen“.

(vatican news - mg)

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06. Dezember 2020, 16:49