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Unruhen auf Haiti Unruhen auf Haiti  (AFP or licensors)

Haiti: Kirche ruft angesichts der Krise zu Gebet auf

Kirchenleute in Haiti sind tief besorgt über die Krise im Land: Armut und Anarchie, Gewalt und Korruption breiteten sich immer stärker aus, die Politik reagiere keineswegs angemessen darauf.

Im Zuge der Proteste gegen Staatschef Jovenel Moïse hat es auf der Karibikinsel in den letzten Wochen regelrechte Aufstände gegeben. Von einer „dramatischen Situation“ sprach gegenüber dem Fides-Dienst der Missionar Renold Antoine: „Chaos und Anarchie prägen das Straßenbild. Viele Unternehmen im ganzen Land arbeiten mit halber Belegschaft. Geplante und spontane Demonstrationen aller Sektoren der haitianischen Gesellschaft bevölkern die Straßen aller großen Städte des Landes“.

Korruption hier, Armut da

Hintergrund der Proteste sind Vorwürfe der Korruption und Misswirtschaft gegen die Regierung, während ein Großteil der Bevölkerung ums Überleben kämpft. Die Bevölkerung verliere die Hoffnung und habe Angst, so Pater Antoine. Neben der sich ausbreitenden Korruption sei eine Zunahme von Raubüberfällen, organisierten Verbrechen und Entführungen zu beobachten. Auch trieben immer mehr bewaffnete Gruppen in den Armenvierteln ihr Unwesen.

Aufruf zum Dialog

Angesichts dieser Entwicklungen ruft die Ortskirche zu aufrichtigem Dialog und dem Schutz des Gemeinwohls auf. Es brauche eine gemeinsame Suche nach Lösungen, „um das Land aus diesem Labyrinth herauszuholen“, wie P. Antoine formuliert. Die Bischofskonferenz lud angesichts der verschärften Lage für das kommende Wochenende zu Fasten und Gebet um eine „Bekehrung“ ein.

(fides – pr)

 

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02. Dezember 2020, 12:52