Nicht immer ist die Seenotrettung auf dem Mittelmeer erfolgreich. Nicht immer ist die Seenotrettung auf dem Mittelmeer erfolgreich. 

Italien: Flüchtlingswerk fordert humanitäre Korridore mit Libyen

Mindestens fünf Opfer gab es beim jüngsten Schiffbruch von Migranten im Mittelmeer. Der Schiffbruch ereignete sich am Mittwochnachmittag vor der libyschen Küste, als das Boot mit den Migranten auseinanderbrach.

Wie die Seenotretter berichteten, sei das Boot tagelang auf See unterwegs gewesen. Rettungsmannschaften von „Open Arms“ griffen an Ort und Stelle ein, um die etwa 100 ins Wasser gefallenen Migranten, darunter Frauen und Kinder, zu bergen.

„Dieser Schiffbruch geschah buchstäblich vor unseren Augen. Bei solchen Ereignissen wäre eine sofortige Reaktion Europas und der nationalen Regierungen normal, um zu versuchen, so viele Leben wie möglich zu retten“, sagte Pater Camillo Ripamonti, Präsident des römischen Flüchtlingswerkes„Centro Astalli“, der von der Seenotrettung nach Rom zurückgekehrt ist, um die Aktivierung humanitärer Korridore und Evakuierungspläne aus großen Krisengebieten wie Libyen zu fordern: „Dies sind unter anderem bereits erprobte Maßnahmen, die strukturell und systematisch umgesetzt werden sollten.“ Damit meint er die humanitäre Korridore, die seit mehreren Jahren von der katholischen Basisgemeinschaft Sant´Egidio und anderen christlichen Organisationen erfolgreich umgesetzt werden.

„Jeder Schiffbruch zeigt uns das Paradoxon dieser Ära, in der die Tatsache, dass Menschen auf See sterben, keine Reaktionen oder Empörung hervorruft. Wir brauchen einen Aufbruch der Menschlichkeit, den einzig möglichen Impfstoff gegen das Übel der Gleichgültigkeit“, fügte Pater Ripamonti hinzu.

(vatican news - mg)

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12. November 2020, 12:09