Eine Demonstration gegen das Regime am Montag in Minsk Eine Demonstration gegen das Regime am Montag in Minsk 

Belarus: Lukaschenko trifft orthodoxen Metropoliten

Präsident Alexander Lukaschenka hat den orthodoxen Metropoliten von Minsk, Benjamin, zu einem Gespräch empfangen. Dabei ging es auch um den katholischen Erzbischof von Minsk, Tadeusz Kondrusiewicz, dem die Behörden die Wiedereinreise nach Belarus verweigern.

Das Präsidialamt veröffentlichte eine ausführliche Zusammenfassung der Unterredung. Danach würdigte der autokratisch regierende Lukaschenka, gegen den im ganzen Land regelmäßig Massendemonstrationen auf den Straßen stattfinden, zunächst den „Frieden unter den Konfessionen“, der sich auch „bei dem, was in Minsk geschah und geschieht“, bewährt habe. Wenn allerdings eine Organisation – auch eine religiöse – darauf aus sei, „den Staat zu zerstören“, müsse er reagieren, so der Präsident.

„Kondrusiewicz bekam in Polen Ratschläge, wie man das Land zerstört“

Kondrusiewicz sei jedoch „nach Polen gereist“ und habe dort „Ratschläge bekommen, wie man das Land zerstören kann“, erklärte Lukaschenka weiter. „Das ist für niemanden erlaubt.“ Im Zusammenhang mit dem Thema Priestermangel deutet er in der Gesprächs-Zusammenfassung später an, angesichts der kritischen Haltung des polnischen Staates seinem Regime gegenüber künftig keine polnischen Priester mehr nach Belarus einreisen zu lassen.

Er sei nicht gegen „abweichende Meinungen“, soll Lukaschenka seinem orthodoxen Gesprächspartner gegenüber weiter geäußert haben, „aber ich bin kategorisch dagegen, wenn das Gesetz gebrochen wird“. Die Demonstrationen dieser Tage und Wochen seien „illegal“ und „auch nicht mehr friedlich.“

(sir – sk)
 

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03. November 2020, 12:36