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Sudan: Bürger bejubeln das Friedensabkommen Sudan: Bürger bejubeln das Friedensabkommen  

Sudan: Kirchen schauen mit Hoffnung auf Friedensabkommen

Die christlichen Kirchen im Sudan blicken mit Hoffnung auf das neue Friedensabkommen, das am 3. Oktober in Juba von Vertretern der Übergangsregierung und der wichtigsten Rebellengruppen des Landes unter Vermittlung des Südsudans unterzeichnet wurde.

„Wir sind sehr zufrieden”, sagte Pastor William Deng Mian, Generalsekretär des Rates der Kirchen im Sudan, der an den Gesprächen teilnahm, gegenüber dem Weltkirchenrat. „Die Menschen sind kriegsmüde und wollen Frieden. Jeder Versuch, die Waffen zum Schweigen zu bringen und den Menschen ein Leben in Frieden zu ermöglichen, ist mehr als willkommen".

Die Übergangsregierung und die Revolutionäre Front, ein Zusammenschluss mehrerer Rebellengruppen, hatten in Juba, der Hauptstadt des Nachbarlands Südsudan, einen im August getroffenen Friedensschluss besiegelt. Das Abkommen behandelt einige Schlüsselfragen: Sicherheit, Teilung der Macht, Entschädigung, die Rückkehr von Vertriebenen und Flüchtlingen, die Regulierung von Land, das traditionell von Stammesgemeinschaften genutzt wird, und die Eingliederung von Rebellenmilizen in die reguläre sudanesische Armee. Die Bundesstaaten Südkordofan und Blauer Nil, wo in den vergangenen Jahren immer wieder Kämpfe stattfanden, bekommen mehr Autonomie.

Pater Musa Timothy, Generalsekretär der katholischen Bischofskonferenz des Sudans und des Südsudan (SCbc), zeigte sich zufrieden mit dem erfolgreichen Ausgang der vor einem Jahr begonnenen Verhandlungen: „Das Friedensabkommen wird vom gesamten sudanesischen Volk im Allgemeinen, insbesondere aber vom Volk von Darfur, gut aufgenommen und geschätzt, weil es zu Krieg und dem 2003 begonnenen Leid führen wird", stellte der Priester fest.

Trennung zwischen Staat und Religion?

Besorgniserregend für die christlichen Führer des Sudan ist nach wie vor die Abwesenheit zweier weiterer Rebellengruppen am Verhandlungstisch. Die Fragen, um die es in diesem Fall geht, betreffen insbesondere die Frage der Trennung zwischen Staat und Religion. Der Sudan gehört zu den stark muslimisch geprägten Regionen Afrikas.

In der westsudanesischen Krisenregion Darfur begann 2003 ein Bürgerkrieg, bei dem bis 2008 Schätzungen zufolge 300.000 Menschen starben. Der Konflikt galt zweitweise als schlimmstes humanitäres Desaster der Welt. Trotz des Abschlusses eines Friedensabkommens mit einem Teil der Rebellen 2006 herrscht bis heute kein Frieden in Darfur. In den Regionen Südkordofan und Blauer Nil brachen 2011 Kämpfe aus.

(vatican news/Agenturen – gs)

 

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11. Oktober 2020, 17:41