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Ägypten: Koptisch-orthodoxer Priester will kandidieren

Die Kandidatur eines koptisch-orthodoxen Priesters bei den bevorstehenden Parlamentswahlen facht in Ägypten erneut die Debatte über das aktive Engagement von Geistlichen in der Politik an.

Paul Fouad ist als Gemeindepfarrer in der Gemeinde des heiligen Georg in al Matarya tätig. Wie der Fides-Dienst berichtet, will er sich als Kandidat auf der Liste „Koalition der Unabhängigen“ in seinem Wahlbezirk aufstellen lassen, zu dem auch Kairo gehört.

Debatte in Gang


Priester und Bischöfe als Mitglieder politischer Parteien habe es in Ägypten bereits gegeben. Gleichwohl wird die Kandidatur des koptisch-orthodoxen Priesters kontrovers diskutiert. Fides schildert Positionen der Debatte: Demnach verträten einige koptische Befürworter des Säkularismus die auch von hohen Kirchenvertretern propagierte Meinung, Religion und Politik dürften nicht vermischt werden. Andere Beobachter pochten dagegen auf das Prinzip der Staatsbürgerschaft, das jedem Bürger unterschiedslos die Möglichkeit zugestehen müsse, aktiv an politischen Wahlen teilnehmen zu können.

Während bei koptisch-katholischen Geistlichen politische Kandidaturen nicht möglich sind, ist die aktive politische Teilnahme von Priestern und Bischöfen in der koptisch-orthodoxen Kirche laut Fides nicht ausgeschlossen. Nur orthodoxe Mönche dürfen nicht kandidieren.

Wahl beginnt Ende Oktober

Die Parlamentswahl findet in Ägypten vom 21. Oktober bis 8. November in mehreren Phasen statt. Bei den vorherigen Parlamentswahlen 2015 seien 36 der 568 verfügbaren Sitze koptisch-orthodoxen Kandidaten zugewiesen worden, so Fides.

(fides – pr)

 

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02. Oktober 2020, 10:07