Zwei Nonnen vor einem orthodoxen Kloster in Moskau Zwei Nonnen vor einem orthodoxen Kloster in Moskau 

Russland: Erstmals eine Frau im Obersten Kirchenrat

Erstmals ist eine Frau als ordentliches Mitglied in eines der höchsten Gremien der Russischen Orthodoxen Kirche berufen worden. Der Heilige Synod berief bei seiner Sitzung am Ende August die 49jährige Äbtissin Ksenija, mit weltlichem Namen Oksana Cernega, in den Obersten Kirchenrat, wie der Fachdienst Ökumenische Information der deutschen Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) in seiner dieswöchigen Ausgabe berichtet.

Die aus Moskau stammende Ordensfrau studierte zunächst mit dem Schwerpunkt Rechtswissenschaft an der Moskauer Staatlichen Rechtsakademie und war danach als Juristin und seit 2010 als Zivilrechts-Professorin u.a. an der Moskauer Akademie für Wirtschaft und Recht tätig. Außerdem lehrte sie seit 2010 an der Abteilung für Zivilrecht und Zivilprozess am damaligen Orthodoxen Institut des Theologen Johannes des Täufers (jetzt: Russische Orthodoxe Universität) und war Rechtsberaterin des Moskauer Patriarchats.

Am 26. August 2009 wurde sie mit ihrem Namen zu Ehren der seligen Prinzessin Ksenia von Tver' Nonne und dann Vorsteherin der monastischen Gemeinschaft in der Pfarre der Allerheiligenkirche des ehemaligen Novo-Alekseevskij-Klosters in der Stadt Tver'. Durch Beschluss des Heiligen Synod vom 16. Juli 2013 wurde sie Äbtissin des wiederbelebten Aleseevskij-Stauropegial-Nonnenklosters in Moskau.

Der stellvertretende Vorsitzende der Synodalen Abteilung für die Beziehungen der Kirche zur Gesellschaft und zu den Massenmedien des Moskauer Patriarchats, Vachtang Kip·idze, sagte zu der Berufung: „Tatsächlich gab es bisher keine weiblichen ständigen Mitglieder im Obersten Kirchlichen Rat“. Es sei jetzt aber notwendig, dass Experten, die als notwendig erachtet werden, unabhängig von ihrem Geschlecht in den Obersten Kirchlichen Rat eingeladen würden, um bestimmte Fragen zu erörtern.

(kap - mg)

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17. September 2020, 09:40