Kreuz und Kirche in Pakistan Kreuz und Kirche in Pakistan 

Pakistan: Christen im Hungerstreik wegen Blasphemie-Gesetzen

Christlich-politische Aktivisten haben einen eintägigen Hungerstreik in der Hafenstadt Karatschi veranstaltet, um gegen den Missbrauch der Blasphemiegesetzen in Pakistan zu protestieren.

Anlass für die Kundgebung war die Verhängung des Todesurteils gegen einen pakistanischen Christen, der seinem muslimischen Arbeitgeber blasphemische SMS geschickt haben soll. Der Mann namens Asif Pervaiz will in Berufung gehen, er ist seit 2013 in Haft und weist die Anschuldigungen.

Man verurteile die Todesstrafe für den Mann aufs Schärfste, sagte Schabbir Schafqat, der Vorsitzende der Nationalen Christlichen Partei, die den Hungerstreik organisierte. Asif Pervaiz werde in Wirklichkeit für seine Weigerung, zum Islam zu konvertieren, bestraft. Die Anklage gegen den Arbeiter sei erhoben werden, nachdem er seinen Job in der Fabrik gekündigt hatte. „Das Todesurteil ist das Ergebnis des extremen Drucks, dem die Richter durch islamistische Fanatiker ausgesetzt sind”, erklärte Schafqat gegenüber der Agentur Ucanews.

Wie der christliche Aktivist weiter sagte, gebe es keine Beweise, um Asif zu verurteilen. Das Gericht habe keine ordnungsgemäße Untersuchung durchgeführt, um Fakten zu ermitteln, die Polizei habe rein aufgrund falscher Anschuldigungen des Klägers gehandelt.
„Die zunehmenden Blasphemievorwürfe spiegeln eine religiöse Diskriminierung wider”, erklärte Schafqat. Mehr und mehr nicht-muslimische Bürger entschieden sich deshalb dafür, das islamisch geprägte Land zu verlassen.

Die pakistanischen Blasphemiegesetze werden nach Ansicht von Rechtsaktivisten und Kritikern dazu benutzt, private Rechnungen zu begleichen und religiöse Minderheiten in dem mehrheitlich muslimischen Land zu verfolgen.

(ucanews - gs)

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13. September 2020, 13:57