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Proteste in Bogotá Proteste in Bogotá 

Kolumbien: Kirche ruft zu Gewaltlosigkeit auf

„Es ist notwendig, dass wir alle in Kolumbien den Weg der Gewaltlosigkeit gehen und dass gerade im Rahmen der Woche für den Frieden, die wir begehen, jeder einzelne von uns Gesten des Friedens hervorbringt.“ Dies bekräftigt der Generalsekretär der kolumbianischen Bischofskonferenz, Weihbischof Elkin Álvarez Botero von Medellín.

Gegenüber der italienischen katholischen Nachrichtenagentur Sir sagte Weihbischof Álvarez, dass das Land vor allem wegen der Gewalt in den Städten leide. Gerade in der Hauptstadt Bogotá und ihrem Hinterland sei die Lage besonders prekär. Dies sei die Konsequenz der Wut über die Ermordung des 44-jährigen Rechtsanwalts Javier Ordóñez durch die Polizei. Der Anwalt wurde mit einer Elektroschockpistole getötet.

Nach Ansicht des Weihbischofs hätten soziale Proteste normalerweise auch berechtigte Gründe, doch wenn sie mit gewalttätigen Methoden durchgeführt würden, sei dies eine Niederlage für alle.

„Es gab viele Demonstrationen, die in Zerstörungs- und Gewalttaten ausarteten, mit Verletzten und einigen Opfern. Wir rufen dazu auf, diese Gewalttaten einzudämmen“, so der Weihbischof. Es sei nicht möglich, dass in einem „so schwierigen Moment wie dem, den wir gerade durchleben“, eine Kette von Gewalt entstehe. „Wir rufen dazu auf, dass keine Demonstration, auch wenn sie von bloßen Klagen ausgeht, delegitimiert wird, weil Gewalt, soziale Unordnung und Zerstörung angewendet werden“, fügte er an.

Die Erzdiözese Bogotá hat derweil eine Erklärung abgegeben, in der sie für diesen Samstag eine „Mahnwache für Leben, Versöhnung und Frieden“ aufruft. Es sei die erste Reaktion der Ortskirche auf die zweitägigen Demonstrationen, Repressionen, Gewalt und Vandalismus, die die Hauptstadt Kolumbiens blutig geschlagen und mindestens zehn Tote und etwa 400 Verletzte gefordert haben.

(sir - mg)

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11. September 2020, 13:05