Ein Mitglied des Rettungsteams vor der libyschen Küste mit einem Migranten Ein Mitglied des Rettungsteams vor der libyschen Küste mit einem Migranten 

„Sea-Watch 4“ nimmt vor Libyen weitere Bootsmigranten auf

Seit Freitag patrouilliert die „Sea Watch 4“ in der Rettungszone vor Libyen. Die Zahl der vom deutschen Rettungsschiff an Bord genommenen Bootsmigranten wächst täglich.

Wie die Betreiberorganisation mitteilt, wurden am Sonntag 97 weitere Menschen gerettet. Sie seien mit einem überfüllten Schlauchboot in internationalen Gewässern vor Libyen unterwegs gewesen. Bereits am Samstag hatte die „Sea-Watch 4“ sieben Menschen aufgenommen. Deren Boot war den Angaben zufolge 45 Seemeilen vor der libyschen Küste gesichtet worden.

Was mit den insgesamt 104 Migranten geschieht, ist derzeit noch unklar. Eine Rückkehr nach Libyen kommt laut den privaten Seenotrettern aufgrund der dortigen Menschenrechtslage nicht in Betracht.

Breite Unterstützung

Die „Sea-Watch 4“ war in der Nacht zu Samstag im Zielgebiet angekommen, wo sie seither Ausschau nach Schiffbrüchigen hält. Das ehemalige Forschungsschiff wurde auf eine Initiative der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) gekauft; die Finanzierung trägt der Verein „United4Rescue“ , in dem sich mehr als 550 Organisationen, Unternehmen und Einzelpersonen zusammengeschlossen haben.

Auch „Ärzte ohne Grenzen“ ist an dem Projekt beteiligt. Eigentlich wollte die „Sea Watch 4“ im April zu ihrem ersten Einsatz starten, doch dem machte die Corona-Pandemie einen Strich durch die Rechnung. Nach Angaben von „Sea Watch 4“ sind derzeit fast keine anderen Rettungsschiffe im Mittelmeer unterwegs.

(kna – sk)

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24. August 2020, 10:21