Christen demonstrierten im März gegen die Gewalt von Boko Haram Christen demonstrierten im März gegen die Gewalt von Boko Haram 

Nigeria: Nuntius drängt Regierung zum Schutz der Bürger vor Aufständischen

Der Päpstliche Nuntius für Nigeria, Erzbischof Antonio Filipazzi, hat die nigerianische Regierung aufgefordert, die Bürger besser vor Gewalt zu schützen.

Bei einer Pressekonferenz mahnte Erzbischof Filipazzi, dass die Regierung nicht genug tue, um die Bürger zu schützen. „Obwohl der Süden Kadunas ein Gebiet ist, in dem Christen und Katholiken am meisten von Gewalt betroffen sind, ist es wichtig festzustellen, dass auch in anderen Teilen des Nordens viele Muslime getötet werden, wie zum Beispiel in Maiduguri im Bundesstaat Borno, wo Boko Haram viele Moscheen bombardiert hat“, sagte der Papstbotschafter.

Erzbischof Filipazzi riet der Regierung, Maßnahmen zu ergreifen, um zu verhindern, dass ihre Bürger leiden, anstatt Gräben zwischen Christen und Muslimen aufzureißen. Seine Äußerungen waren eine Reaktion auf einen Angriff von Boko Haram auf das Dorf Kukawa im Bundesstaat Borno. Viele der Bewohner waren gerade in das Dorf zurückgekehrt, nachdem sie zwei Jahre in Lagern für Binnenvertriebene verbracht hatten, als der mörderische Angriff am 18. August erfolgte.

Dunkle Wolken der Gewalt

Die katholischen Bischöfe im Bundesstaat Kaduna sagen zu der neuen Gewalt: „Dunkle Wolken haben unser Land umhüllt. Unser Land befindet sich im festen Griff des Sensenmannes.“

„Vor zwei Jahren verkündete das Militär, dass es Boko Haram besiegt habe, und wir sonnten uns in der Euphorie, dass Boko Haram über kein nigerianisches Territorium mehr verfüge. Aber unsere Freude war nur von kurzer Dauer, da die Geschichte immer schlimmer geworden ist“, fügten die Bischöfe in ihrer Mitteilung an.

Aufruf zum Krieg gegen den Terror

„Heute befinden sich fast die gesamten Nordstaaten in der Gewalt dieser Überbringer von Gewalt und Tod. In den letzten drei Jahren waren wir Zeugen der unerbittlichen Überfälle und Plünderungen ganzer Gemeinden durch Banditen in Staaten wie Benue, Kebbi, Plateau, Kaduna, Katsina, Nasarawa, Niger, Sokoto, Zamfara“, führten die Bischöfe aus.

Die Bischöfe appellierten an die Gouverneure der Bundesstaaten, beim Verhandeln mit den Terrorgruppen vor allem an das Wohl der Zivilbevölkerung zu denken. „Wenn sie nicht in einem totalen Krieg besiegt werden, wird jede Beschwichtigung durch endlose Lösegeldzahlungen nur ihre Waffenarsenale ernähren und ihr übles Unternehmen stärken“, heißt es in ihrer Mitteilung.

(cisa – mg)

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22. August 2020, 11:33