Teilnehmerin an der Palmsonntags-Liturgie in der orthodoxen Kathedrale von Sofia, April 2020 Teilnehmerin an der Palmsonntags-Liturgie in der orthodoxen Kathedrale von Sofia, April 2020 

Bulgarischer Metropolit an Covid-19 gestorben

In Bulgarien ist der orthodoxe Metropolit Amvrosij (Paraskevov) von Dorostol an den Folgen einer Covid-19-Erkrankung verstorben. Das berichtet der Nachrichtendienst Östliche Kirchen.

Demnach war der 78-jährige Metropolit am 5. August in kritischem Zustand ins Krankenhaus eingeliefert worden. Am vergangenen Dienstag bestätigte der Heilige Synod der Bulgarischen Orthodoxen Kirche den Tod Amvrosijs.

Metropolit Amvrosij wurde 1942 als Aleksandar Paraskevov geboren und studierte Chemieingenieurwesen. Erst 1983 nach der Scheidung von seiner Frau entschied er sich, Mönch zu werden und Theologie zu studieren. Amvrosijs Bischofsweihe erfolgte während der vorübergehenden bulgarisch-orthodoxen Kirchenspaltung in den 1990er Jahren und wurde später vom Synod anerkannt. 2010 erfolgte seine Wahl zum Metropoliten von Dorostol.

Fast 15.000 Corona-Fälle

Der Tod des Metropoliten fällt mit einer deutlichen Zunahme der Coronavirus-Infektionen in Bulgarien in den vergangenen Wochen zusammen. Der Balkanstaat an der Schwarzmeerküste zählte mit Stand Freitag bislang mehr als 14.900 Corona-Fälle.

Trotz damals niedriger Infektionszahlen setzte die bulgarische Regierung bereits Anfang März auf strenge Schutzmaßnahmen, was gesellschaftliche Debatten auslöste. Kritik gab es dabei auch an der orthodoxen Kirche, die zwar die Hygienemaßnahmen während des Gottesdienstes umsetzte, aber auf die Praxis der Kommunionausteilung mit einem Löffel nicht verzichten wollte. Zudem behaupteten kirchliche Vertreter wie Metropolit Gavriil (Dinev) von Lovetsch, dass sich wahrhaft Gläubige während eines Gottesdienstes nicht infizieren könnten.

(kap – sk)
 

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21. August 2020, 13:03