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Dramatische Lage in Mexiko Dramatische Lage in Mexiko 

Mexiko: Die Pandemie scheint nicht aufzuhören

Pater Alessandro Maraschi, ein PIME-Missionar, bestätigt uns aus Mexiko-Stadt, dass der Höhepunkt der Ansteckung des Coronavirus noch nicht erreicht ist. Covid-19 verschärfe die problematische wirtschaftliche und soziale Fragilität des Landes, während die Schließung der Grenze zu den USA Auswirkungen auf die Migration habe.

Mario Galgano und Fabio Colagrande – Vatikanstadt

Die Pandemiesituation in Mexiko verschlechtert sich von Stunde zu Stunde, wo in den letzten Tagen die Anzahl von 200.000 Ansteckungen überschritten wurden und die Zahl der Todesfälle mindestens 27.769 beträgt. Das nordamerikanische Land, das am 24. Juni von einem heftigen Erdbeben heimgesucht wurde, ist derzeit das siebte meist betroffene Land der Welt mit der höchsten Zahl von Todesfällen durch das Coronavirus. Obwohl sich der Gesundheitszustand nicht verbessert, kündigte der Präsident, Andrés Manuel López Obrador, in den vergangenen Tagen an, dass die restriktiven Maßnahmen in Mexiko-Stadt schrittweise aufgehoben werden. Die Hälfte der Fälle tritt jedoch in der Hauptstadtregion auf, während die Menschen in ländlichen Gegenden nur wenig über das Virus wissen und die Kranken lange Anfahrtswege zu Krankenhäusern in Kauf nehmen müssen.

Zum Nachhören

Seit Oktober in Mexiko-Stadt

Pater Alessandro Maraschi, Missionar des Päpstlichen Instituts für Ausländische Missionen (PIME) seit Oktober letzten Jahres in Mexiko-Stadt im Haus der Missionare von Guadalupe, bestätigt gegenüber Radio Vatikan, dass sich die Pandemie im Land immer noch in einer expansiven Phase befindet.

„Als es Ende Februar hier in Mexiko zur ersten Ansteckung kam, gab es an keinem bestimmten Ort einen Ausbruch, wie in New York oder in einigen italienischen Städten, aber seither haben wir eine progressive und weit verbreitete Zunahme erlebt. Die Quarantänemaßnahmen, oder soziale Distanz, wie sie hier genannt werden, sind nun seit mehr als drei Monaten in Kraft, aber in Wirklichkeit haben wir noch nicht einmal den Höhepunkt der Ansteckung erreicht: es wurde mehrmals angekündigt, das erste Mal Anfang Mai, aber jetzt, wo wir Anfang Juli sind, weitet sich die Situation leider immer noch aus.“

Vor allem Hauptstadt ist betroffen

Am stärksten betroffen sei das Gebiet der Hauptstadt bzw. des Tals von Mexiko, das Mexiko-Stadt und den Bundesstaat Mexiko umfasst und aus einem Gürtel bevölkerungsreicher Gemeinden rund um die Hauptstadt besteht.

„Etwas weniger als die Hälfte der Fälle in der gesamten Republik betreffen dieses Gebiet, und die Gründe dafür sind leicht zu verstehen, da es sich um das am dichtesten besiedelte Gebiet des gesamten Staates handelt. Die Situation in den ländlichen Gebieten hingegen ist unter dem Gesichtspunkt der Anzahl der Ansteckungen sicherlich anders, denn es ist von sehr großen Gebieten die Rede, in denen nur wenige Menschen leben. Nach unserer Erfahrung als PIME-Missionare, die im Bundesstaat Guerrero, in der Nähe von Acapulco, jedoch in einem Berggebiet, präsent sind, sind in ländlichen Gebieten die Elemente größerer Fragilität mit Desinformation und schlechtem Gesundheitsschutz verbunden, da die nächsten Krankenhäuser mehr als eine Autostunde entfernt sind. Es gibt Orte, an denen wir feststellen, dass sich falsche Nachrichten, unkontrollierte Ängste oder auch nur ein wenig Misstrauen sehr effektiv verbreiten. Orte, an denen man sogar davon überzeugt ist, dass das Virus gar nicht wirklich existiert.“

(vatican news)

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02. Juli 2020, 12:05