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Todesstrafe: Laut Präsident Duterte die Lösung für das Drogenproblem des Landes Todesstrafe: Laut Präsident Duterte die Lösung für das Drogenproblem des Landes 

Philippinien: Bischöfe protestieren gegen Todesstrafe

Schon im vergangenen Jahr hatte Präsident Rodrigo Duterte bei seiner Rede zur Lage die Nation für die Wiedereinführung der Todesstrafe plädiert. Am Montag hat er nun bei demselben Anlass einen neuen Vorstoß gewagt, die Todesstrafe für Drogendelikte und andere schwere Verbrechen sogar zu einem seiner wichtigsten politischen Ziele erklärt. In einer gemeinsamen Erklärung bringen die Bischöfe des Landes ihren Protest zum Ausdruck.

„Bei der Todesstrafe ist Gerechtigkeit nichts anderes als Strafe; sie gibt dem Täter nicht die Chance zu Einsicht und Besserung,“ betont der für die Gefängnisseelsorge zuständige Bischof Joey Baylon in der Erklärung, die die philippinische Bischofskonferenz am Dienstag veröffentlicht hat. Statt auf die Todesstrafe zu setzen, solle man sich lieber auf menschenwürdigere Optionen konzentrieren, so sein Rat.

Todesstrafe: Kein Abschreckungseffekt

Auch den Verweis Dutertes auf die abschreckende Wirkung der Todesstrafe weisen die Bischöfe mit Nachdruck zurück: „Die Kirche hat immer betont, dass die Todesstrafe noch nie von Verbrechen abgeschreckt hat,“ erklären sie.

Erst 2006 war die Todesstrafe auf den Philippinen unter Präsidentin Gloria Arroyo abgeschafft worden. Präsident Duterte hat wiederholt erklärt, dass die Todesstrafe die Lösung des Drogenproblems des Landes sei.

Kultur des Todes auch ohne Todesstrafe weit verbreitet

Der Präsident der Koalition gegen die Todesstrafe, Jesuitenpater Silvino Borres, betont dagegen, dass auch Kriminelle ein „Recht auf Rehabilitation“ haben. „Wenn wir den Tod eines anderen Menschen fordern, auch nur in Gedanken, sündigen wir bereits gegen den Herrn, der alle zum Leben ruft,“ sagte Pater Borres in seiner Predigt bei der Messe im Anschluss an die Ansprache des Präsidenten. Auch ohne Todesstrafe sei die Kultur des Todes auf den Philippinen schon weit verbreitet.

(ucanews - skr)
 

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29. Juli 2020, 10:16