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Die Lage in Kasachstan ist prekär Die Lage in Kasachstan ist prekär 

Kasachstan: Kirche bittet um internationale Unterstützung

Angesichts der besorgniserregenden Ausbreitung von Covid-19 in Kasachstan warnt die örtliche Caritas vor der Dringlichkeit der Situation und bittet um internationale Hilfe, insbesondere aus Italien. Die italienische Bischofskonferenz gehört zu den wichtigsten Unterstützern der Kirche in Kasachstan. Die katholische Kirche vor Ort stellt derweil Medikamente und Nahrungsmittel zur Verfügung.

„Der schwindelerregende Anstieg der Zahl der Covid-19-Infizierten, der sich in Kasachstan seit dem 1. Juli 2020 bestätigt hat, hat uns dazu veranlasst, um internationale Unterstützung für ein Notfallprojekt zu bitten“, erklärt Pater Guido Trezzani, Missionar in Kasachstan und Direktor der örtlichen Caritas, in einem Brief, der am Donnerstag der vatikanischen Informationsagentur Fides übermittelt wurde. Gegenwärtig sei die Lage in Kasachstan sehr kritisch, vor allem in den Randgebieten des Landes, fährt der italienische Missionar fort. Die Ärzte täten, was sie könnten und müssten sich dem Mangel an Medikamenten und Ausrüstung stellen. Die kasachische Caritas stehe daher im Dialog mit italienischen Ärzten, die dank der Fernmedizin Diagnosen stellen und Therapien verschreiben könnten.

Chaotische Zustände

Die operationelle Phase des „Stop Covid“-Projekts, das von der Kirche im Land lanciert wurde, wurde drei Personen anvertraut, die Vollzeit arbeiten und versuchen würden, so viele Freiwillige wie möglich in den verschiedenen Diözesen einzubeziehen.

Der Missionar erklärt, dass sich die Gesundheitssituation in Kasachstan nach einer ersten Phase der Eindämmung, die am 4. Mai 2020 endete, dramatisch verschlechtert habe, weil ein Teil der Bevölkerung die Dringlichkeit unterschätzt und grundlegende Präventivmaßnahmen wie Handhygiene und die Einhaltung des Sicherheitsabstandes ignoriert habe. „Bereits in normalen Zeiten war die Gesundheitsfürsorge nicht in der Lage, angemessene Antworten auf die Bedürfnisse der Bevölkerung, insbesondere in den Randgebieten, zu geben. Bis heute bricht das System buchstäblich zusammen“, erläutert Pater Trezzani. Während die Realisierung des Nothilfeprojekts im Gange sei, leiste die Kirche in Kasachstan auch Hilfe für Familien, die durch die Gefangenschaft prekär geworden seien, und verteile Nahrungsmittel und Medikamente.

Nach Angaben der amerikanischen John-Hopkins-Universität starben bis zum 23. Juli 2020 in Kasachstan 585 Menschen an Covid-19 und 76.799 wurden infiziert.

(cath.ch/fides - mg)

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24. Juli 2020, 08:20