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Gabun: Priester fordern „weise Lösung zu Homosexualitätsgesetz“

Die Vereinigung der katholischen Diözesanpriester Gabuns hat die Streichung von Homosexualität als Straftatbestand kritisiert und zu „Weisheit“ aufgerufen. Die Gesetzesänderung solle „klugerweise“ zurückgezogen werden, fordert die Vereinigung der Priester auf.

Die Vereinigung der Diözesanpriester von Gabun geht hart ins Gericht mit einer kürzlich vom Parlament verabschiedeten Gesetzesänderung zur Homosexualität. Am 23. Juni hat das Unterhaus einer Änderung der Strafgesetzgebung zugestimmt, die den Absatz streicht, der sexuelle Beziehungen zwischen Menschen gleichen Geschlechts verbietet. Für Homosexualität waren bisher in Gabun Gefängnisstrafen von bis zu sechs Monaten und Geldstrafen vorgesehen. Es gab 48 Ja-Stimmen zur Streichung und 24 Nein-Stimmen. 25 Parlamentarier enthielten sich.

Appell an das Staatsoberhaupt

Der kollektive Appell der Priester erfolgt durch einen öffentlichen Aufruf an das Staatsoberhaupt Ali Bongo Ondimba, die Verkündung des Gesetzes zu stoppen. „Die Entkriminalisierung öffnet in Wirklichkeit den Weg zu einer stillschweigenden Anerkennung der Homosexualität in Gabun, mit dem weiteren Risiko der Pädophilie, und das ist inakzeptabel“, schreibt die Vereinigung der Diözesanpriester auf der Website der Regionalen Bischofskonferenz Westafrikas (Recowa-Cerao).

Die Streichung des Absatzes ziele darauf ab, „hedonistische Kulturen in das Land einzuführen, die die nationale Identität auslöschen können“; es „stellt auch ein ernstes Legitimitätsproblem dar“ und „beleidigt das kollektive Gewissen der Bevölkerung“, die bereits „von Armut, Arbeitslosigkeit, hohen Lebenshaltungskosten, Unsicherheit und Vernachlässigung seitens des Staates unterdrückt wird“. „Es besteht keine Notwendigkeit, der Nation weitere Lasten aufzubürden“, erklären die Priester.

Klarstellung

Aus der Vereinigung kommt auch eine Klarstellung: „Die Kirche bekämpft Homosexuelle in keiner Weise“ als solche, sondern bedauert jene sexuellen Praktiken, die oft „auf äußeren Druck einiger Lobbys“ zurückzuführen seien. Der Appell der Priester folgt auf den Appell, den die Bischöfe von Gabun in den letzten Tagen lancierten und in dem sie betonten, dass „wenn Homosexualität die Anthropologie verfälscht oder die Sexualität selbst verharmlost“, dann seien auch „Ehe und Familie, das Fundament der Gesellschaft“ in Gefahr.

(vatican news/recowacerao.org - mg)

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06. Juli 2020, 11:40