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Die abgesperrte Kathedrale von Nantes nach dem Brand Die abgesperrte Kathedrale von Nantes nach dem Brand  

Kirchenbrand in Frankreich: Mann in Polizeigewahrsam

Im Zusammenhang mit dem Brand in der Kathedrale von Nantes ist ein Mann in Polizeigewahrsam genommen worden. Doch den Worten des ermittelnden Staatsanwalts Pierre Sennès zufolge sei bislang „jede Interpretation, die eine Beteiligung dieser Person an den Vorfällen implizieren könnte, verfrüht und voreilig.“

Bei dem Mann soll es sich Medienberichten zufolge um einen freiwilligen Mitarbeiter handeln, der am Vorabend des Brandes für die Schließung der Kirche verantwortlich war. Das Feuer war in der Nacht an drei Stellen gleichzeitig ausgebrochen, doch keine der Türen, die ins Innere des Gebäudes führen, trage Einbruchsspuren, hieß es von Seiten der Ermittler.  

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„Im Herzen getroffen“

Mittlerweile ist der Brand, der sich direkt bei der großen Orgel sowie in den beiden Seitenschiffen der Kathedrale entwickelt hatte, durch ein Großaufgebot der Feuerwehr unter Kontrolle gebracht worden. François Renaud, Diözesanadministrator von Nantes, verlieh bereits kurz nach dem Brand gegenüber Vatican News seiner „ungeheuren Traurigkeit“ Ausdruck. Die Diözese sei durch den Brand „im Herzen getroffen“ worden. Die Kathedrale sei nach den letzten Restaurierungen „in einem prächtigen Zustand“ gewesen, betonte er. Sehr schnell nach dem Brand konnte sich der Diözesanadministrator über den Zustand der Kathedrale auch im Inneren Gewissheit verschaffen.

Es habe sich ihm ein „verheerendes Schauspiel“ geboten, erläuterte er: „Die große Orgel ist völlig zerstört und komplett in Rauch aufgegangen; auch die kleinere Chororgel wurde zerstört. Im gesamten Gebäude waberte dichter Rauch, und alle Kunstwerke im Inneren wurden beschädigt. Und auch einige Strukturen des Gebäudes wurden geschwächt“, so der Diözesanadministrator. Ein weiterer irreparabler Schaden: „Die Buntglasfenster über der großen Orgel, die explodiert sind. Das waren die einzigen antiken Glasfenster in der Kathedrale, sie stammten aus dem 15. Jahrhundert. Nun sind sie verschwunden“.

Hilfe für Wiederaufbau zugesagt

Frankreichs Premier Jean Castex und verschiedene Minister haben die Brandstelle bereits besucht und die Unterstützung des Staates für einen Wiederaufbau sowie für eine vollständige Aufklärung des Vorfalls zugesagt.

Auch die französische Bischofskonferenz hatte in einem Statement ihrem Entsetzen Ausdruck verliehen. SIe unterstrich, dass es sich nach dem Brand von Notre-Dame in Paris im April 2019 und dem Brand in derselben Kathedrale von Nantes im Jahr 1972 „nicht nur um einen Teil des religiösen Erbes“ handele, das zerstört wurde, sondern „auch um ein Symbol des katholischen Glaubens, das beschädigt wurde“. Somit seien die Herzen all jener verletzt worden, für die diese Gebäude „Orte des Gebetes, spirituelle Rückzugsorte und Bezugspunkte für ihren Glauben“ darstellten.   

(vatican news - cs)

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19. Juli 2020, 11:54