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Burkina Faso: Mehr als 2 Millionen Menschen von Hungersnot bedroht

Caritas Internationalis lanciert einen Nothilfeaufruf, um den Vertriebenen in Burkina Faso zu helfen, die vor der schweren Nahrungsmittelkrise fliehen. Ohne Hilfe wären nach Angaben der katholischen Organisation in den kommenden Monaten 2,2 Millionen Menschen in dem afrikanischen Land vom Hungertod bedroht. Schuld an der Lage sind der anhaltende Konflikt und das extreme Klima.

Das westafrikanische Binnenland sei zum Epizentrum eines dramatischen regionalen Konflikts geworden, der zur Vertreibung von mehr als einer Million Menschen geführt habe, heißt es in einer Mitteilung von Caritas Internationalis. Bis vor nicht langer Zeit habe in Burkina Faso Frieden geherrscht, „doch seit vier Jahren töten und terrorisieren bewaffnete Gruppen an der Nordgrenze und im Osten des Landes weiterhin Bürger“, so die Note. Das Ergebnis sei eine große Instabilität, die zu einer der schnellsten Vertreibungswellen der Welt geführt habe, mit Hunderttausenden von Menschen ohne Nahrung, Wasser oder Obdach.

„Die Welt hat die Sahel-Krise vergessen“, sagte der Direktor der Caritas Burkina Faso, Pater Constatin Sere. „Länder wie Burkina Faso stehen vor einer Reihe von Herausforderungen, und ohne Hilfe werden die Menschen schrecklich leiden. Vertriebene Menschen haben keinen Zugang zu Nahrung und Wasser, das zum Trinken wie für die Körperhygiene unerlässlich ist“.

Pater Sere wies auch darauf hin, dass die Bedingungen für die Vertriebenen mit dem Näherrücken der Regenzeit noch kritischer werden könnte, da die meisten von ihnen keine angemessenen Unterkünfte hätten, um mit den Stürmen, starken Winden und Überschwemmungen fertig zu werden, die in den nächsten drei bis fünf Monaten folgen könnten.

Wie der Priester erklärt, hoffen alle Menschen in Burkina Faso und insbesondere die Vertriebenen weiterhin auf Frieden und eine Rückkehr zur Normalität. „Wenn Sie einen Vertriebenen fragen, was er sich am meisten wünscht, wird er Ihnen sagen, dass er in sein Heimatdorf zurückkehren möchte. Ich fürchte, dass dies nicht so bald geschehen wird, denn die Gewalt hört nicht auf. Trotz des Engagements des Staates verbreiten bewaffnete Gruppen in unserem Land weiterhin Terror und zerstören Leben“, sagte er.

Ein Projekt, das versucht, der Bevölkerung zu helfen

Die Zahl der Menschen, die von kurzfristiger Hungersnot bedroht seien, sei mit elf Prozent der Bevölkerung sehr hoch: „Ab Juli, August sind in Burkina Faso 2,2 Millionen Menschen vom Hungertod bedroht. Die Zukunft ist besorgniserregend, aber wir setzen weiterhin unseren Glauben an Gott und die Liebe unserer Brüder und Schwestern auf der ganzen Welt“, fügt Pater Sere hinzu.

Die Caritas habe daher ein 600.000 Euro-Projekt gestartet, um Vertriebenen und ihren Gastfamilien bis Ende Oktober 2020 Nahrungsmittelhilfe und wirtschaftliche Unterstützung zukommen zu lassen. Das Projekt, mit dem rund 50.000 Menschen geholfen werden soll, werde sich hauptsächlich auf die Diözesen Kaya, Fada N'Gourma, Nouna und Dédougou konzentrieren.

Die Lebensmittelpakete, die etwa 1.500 Familien angeboten werden, enthielten genug Lebensmittel für einen Monat und umfassten: 50 kg Reis, 50 kg Sorghum oder Hirse, 25 kg Bohnen, 5 Liter Öl, 2 kg Salz und 5.000 zentralafrikanische Franken, mit denen die Menschen verderbliche Waren kaufen können. Im Namen der Caritas Burkina dankte Pater Sere all jenen, die der lokalen Bevölkerung helfen wollen.

(vatican news - mg)

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08. Juli 2020, 10:59