Archivbild: Papst Franziskus beim ÖRK im Juni 2018 Archivbild: Papst Franziskus beim ÖRK im Juni 2018 

Weltkirchenrat: Rumäne Sauca bleibt Interims-Generalsekretär

Der orthodoxe rumänische Priester und Theologe Ioan Sauca (64) bleibt bis Juni 2021 Interims-Generalsekretär des Weltkirchenrates (Ökumenischer Rat der Kirchen, ÖRK). Er wurde am Mittwoch von einer Online-Versammlung des ÖRK-Exekutivausschusses im Amt bestätigt, wie die Weltkirchenrat-Zentrale in Genf mitteilte.

In derselben Sitzung beschlossen die Verantwortlichen auch die coronabedingte Verschiebung der für 2021 in Karlsruhe geplante Vollversammlung des weltweiten Ökumenischen Rates der Kirchen auf das Jahr 2022.

Dem 1948 gegründeten Weltkirchenrat gehören rund 350 evangelische, orthodoxe, anglikanische, altkatholische und altorientalische Kirchen an. Der Weltkirchenrat vertritt damit rund 500 Millionen Christen auf der ganzen Welt. Der ÖRK-Sitz befindet sich in Genf. Die Katholische Kirche ist nicht Mitglied, arbeitet aber in bestimmten Gremien mit.

Brasilianer bleibt Vize-Generalsekretär

Als Stellvertreter von Interims-Generalsekretär Sauca bestätigte der ÖRK-Exekutivausschuss als dritthöchstes Entscheidungsgremium des Rates den brasilianischen presbyterianischen Pastor und Theologen Odair Pedroso Mateus (64). Die Zwischenlösung einer zeitlich beschränkten Geschäftsführung wurde notwendig, weil das zweithöchste Gremium, der ÖRK-Zentralausschuss, nicht wie geplant im März zur Wahl eines neuen Generalsekretärs zusammentreten konnte. Der langjährige Generalsekretär Olav Fykse Tveit (59) ist seit Mai Vorsitzender Bischof der lutherischen Kirche von Norwegen.

Ioan Sauca wurde 1956 in Valea Mare im Banat geboren. Er besuchte das orthodoxe Seminar im nah gelegenen Caransebes und studierte danach in Sibiu (Hermannstadt) und Bukarest Theologie. 1998 ging er als Professor nach Bossey, 2001 wurde er Vorstand des Instituts. Seit 2014 war er einer der Stellvertreter im ÖRK-Generalsekretariat in Genf.

Vollversammlung erst 2022

Oberstes legislatives Organ des Weltkirchenrates ist die regulär alle acht Jahre tagende Vollversammlung. Sie sollte ursprünglich mit rund 800 Teilnehmern aus aller Welt unter dem Thema „Christi Liebe bewegt, versöhnt und eint die Welt“ im September 2021 in Karlsruhe stattfinden, wird wegen des Coronavirus aber nun um ein Jahr verschoben.

(kap - mg)

Danke, dass Sie diesen Artikel gelesen haben. Wenn Sie auf dem Laufenden bleiben wollen, können Sie hier unseren Newsletter bestellen.

04. Juni 2020, 10:42