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Umstritten: Die Hagia Sophia in Istanbul Umstritten: Die Hagia Sophia in Istanbul 

Türkei: Orthodoxer Patriarch gegen Umwandlung der Hagia Sophia in Moschee

Der Ökumenische Patriarch Bartholomaios I. hat am Dienstag in seiner Predigt am Ende der Göttlichen Liturgie in der Apostelkirche in Feriköy zur Diskussion um eine Umwandlung der Hagia Sophia in eine Moschee Stellung genommen.

Laut „Orthodox Times“ sagte der Patriarch wörtlich: „Die Hagia Sophia gehört nicht nur den Eignern des Gebäudes, sondern der ganzen Menschheit. Das türkische Volk hat die Verantwortung, die Universalität dieses Monuments hervorzuheben“. Als Museum sei die Hagia Sophia „ein Ort und ein Symbol der Begegnung, der Solidarität und des gegenseitigen Verständnisses zwischen Christentum und Islam“. In dem Bauwerk seien Ost und West vereint, stellte der orthodoxe Patriarch fest. Jegliche neuerliche Umwandlung der Hagia Sophia in eine Moschee würde Millionen von Christen in aller Welt gegen den Islam aufbringen, betonte Bartholomaios I.

Lange Geschichte

Die im sechsten Jahrhundert erbaute Hagia Sophia (griechisch: Heilige Weisheit), damals die größte Kirche der Welt, wandelten die Osmanen nach der Eroberung Konstantinopels, heute Istanbul, im Jahr 1453 in eine Moschee um. Unter Staatsführer Atatürk wurde sie 1934 zu einem Museum.

Am 2. Juli will das Oberste Verwaltungsgericht in der Türkei über den künftigen Status des Gebäudes entscheiden. Daran gibt es Kritik. Die Denkmalschutzvereinigung hatte bereits früher Vorstöße unternommen, um eine Umwandlung der Hagia Sophia in eine Moschee zu erreichen; diese blieben jedoch erfolglos.

(poi/kap - cs)

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30. Juni 2020, 14:03