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Schottland: Bischöfe äußern sich zum Missbrauchsbericht

Der Jugendschutz bleibt im Zentrum der Mission der Kirche, und die Aufrechterhaltung hoher Standards ist nur durch die unabhängige Kontrolle eines autonomen Organs möglich. So kommentiert Bischof Joseph Toal, Präsident der Schottischen Bischöflichen Kommission für Seelsorge und Sozialfürsorge, die Veröffentlichung des zweiten Berichts der Irg (Independent Rewiew Group) zum Thema Missbrauch.

Die IRG wurde im Dezember 2016 gegründet und veröffentlichte ihren ersten Bericht im Mai 2019. Das Gremium arbeitet autonom und hat die Aufgabe, die Umsetzung der Empfehlungen der sogenannten McLellan-Kommission durch die katholische Kirche in Schottland zu überwachen. Die McLellan-Kommission, die 2013 von den Bischöfen selbst eingerichtet wurde, hat sich zum Ziel gesetzt, die Verfahren und Praktiken der Ortskirchen zu überprüfen und Missbrauchsfälle aufzudecken. „Im Namen der Bischofskonferenz von Schottland“, schrieb Bischof Toal in einer Erklärung, „danke ich der IRG für ihre Arbeit und begrüße die Veröffentlichung ihres zweiten Jahresberichts, der Gegenstand sorgfältiger Prüfung sein wird.“

Situation hat sich verbessert, aber...

Im Einzelnen unterstreicht der IRG-Bericht zunächst, dass „sich die Situation in Schottland verbessert hat“, dass aber noch viel zu tun bleibe, insbesondere um eine Einheitlichkeit der Verfahren und Methoden im gesamten Gebiet zu erreichen. „Die Überlebenden des Missbrauchs stehen im Mittelpunkt unserer Arbeit“, erklärt die Gruppe. „Wir müssen von ihnen lernen und auf diese Weise Strukturen schaffen, die gefährdete Menschen schützen. Wir alle haben eine Rolle zu spielen, nicht nur der Klerus, sondern auch die Laien“, heißt es in dem Bericht.

Das unabhängige Gremium fordert insbesondere: Erleichterung der bürokratischen Verfahren für diejenigen, die Missbrauch in völliger Sicherheit melden wollen; Konsequenz bei den Untersuchungen, Mitgefühl für die Opfer und professionelle Hilfe auf hohem Niveau für die Bedürftigen. Der Zweck des Berichts, so heißt es weiter, „besteht nicht darin, Lob oder Tadel zuzuschreiben“. Die Absicht sei es, die Erfahrungen anderer zu nutzen, um zu bestimmen, was funktioniert und was verbessert werden müsse. Daher die Ermahnung an alle Beteiligten, mit „Mut und Lernbereitschaft“ daran zu arbeiten.

(vatican news - mg)

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29. Juni 2020, 11:51