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Einsatz der Katholiken in Kasachstan Einsatz der Katholiken in Kasachstan 

Kasachstan: Keine Missionare wegen Covid-19?

In Kasachstan könnten Missionspriester ebenso wie alle Ausländer, die sich auf dem Staatsgebiet aufhalten, aufgrund der neuen Einreise- und Aufenthaltsbestimmungen, die mit der Ausbreitung von Covid-19 zusammenhängen, Einschränkungen unterliegen. Das berichtet der vatikanische Nachrichtendienst Fides an diesem Samstag.

Fides bezieht sich auf Berichte von P. Guido Trezzani, einem in Kasachstan tätigen Missionar der Gemeinschaft des „Arche-Dorfes“ in Talgar, in der Nähe von Almaty. Der Missionar und Direktor von Caritas Kasachstan sagte der Nachrichtenagentur: „Es gibt ein großes Fragezeichen über unsere zukünftige Präsenz in Kasachstan: Es ist eine unklare Situation, die sich jeden Tag ändert, im Moment haben wir keine Gewissheit. Alles, was wir wissen, ist, dass das Moratorium, das die Rückkehr in die Herkunftsländer ohne administrative Sanktionen für alle Ausländer ermöglicht, deren Visa während der ersten Phase des Notstands abgelaufen sind, oder für diejenigen, die dank des so genannten 30-Tage-Regimes hier waren, am 10. Juli endet.“

Diese Regel erlaubte es Bürgern aus 57 Ländern, Kasachstan bis zu einer Höchstdauer von einem Monat ohne Visum zu besuchen. Sie wurde wegen Corona von Mai bis zum 1. November 2020 ausgesetzt. Wer ein abgelaufenes Visum habe, solle nun in sein Herkunftsland zurückkehren und dort dessen Verlängerung beantragen, aber im Moment scheine es, dass keine kasachische Botschaft in der Welt ein solches Dokument ausstelle. „Mein Visum zum Beispiel läuft Anfang September ab, und ich werde wahrscheinlich nach Italien zurückkehren müssen, während ich darauf warte, dass sich die Bestimmungen ändern“, so Pater Trezzani.

Verworrene Bürokratie

Der jüngste Anstieg der Zahl der Infizierten, einschließlich des ehemaligen Premierministers Nursultan Nasarbajew, trägt dazu bei, die ohnehin schon verworrene bürokratische Situation noch zu verschlimmern. Einen Monat nach dem Ende des nationalen Ausnahmezustands hat tatsächlich ein neuer Höchststand der Covid-19-Fälle die kasachischen Behörden veranlasst, die Blockade und Schließung der Aktivitäten in den Großstädten - Nur-Sultan, Almaty und Karaganda - und anderen kleineren Gebieten zu verhängen.

„Die Situation scheint sich in den letzten Tagen zu verschlechtern. Unsere Zahlen sind viel niedriger als in anderen Teilen der Welt, aber mit der Zunahme der Ansteckung kehrt man zu Einschränkungen zurück. Bereits für dieses Wochenende sind Parks und Einkaufszentren geschlossen worden, während den über 65-Jährigen verboten wurde, ihr Zuhause zu verlassen“, stellt Pater Trezzani fest.

Einweihung eines Tageszentrums für Kinder mit Down-Syndrom

Die neuen Eindämmungsmaßnahmen könnten auch die Einweihung eines Tageszentrums für Kinder mit Down-Syndrom verlangsamen, das von Caritas Kasachstan in der Stadt Almaty gebaut und von den lokalen Behörden finanziert wird. Der Missionar erklärt in diesem Zusammenhang: „Anfang des Jahres trafen wir uns mit Vertretern einer Abteilung der Stadtverwaltung, die wir gebeten hatten, unsere Arbeit mit behinderten Kindern zu unterstützen. Vor einigen Wochen erhielten wir die Bestätigung ihrer Finanzierung bis zum 31. Dezember. Wir mussten innerhalb weniger Tage Dokumente, Verträge und Hygieneverfahren vorbereiten. Das geplante Startdatum war der 18. Juni. Wir werden ein paar Tage später als geplant öffnen, es sei denn, die Situation verschlechtert sich so sehr, dass das Land wieder vollständig geschlossen wird“, berichtet er.

In Kasachstan hat die katholische Kirche vier Diözesen mit insgesamt 70 Pfarreien. Im Land gibt es 91 Priester, darunter 61 Diözesan- und 30 Ordenspriester. Nach offiziellen Angaben des kasachischen Außenministeriums sind von den mehr als 17 Millionen Einwohnern des Landes etwa 26 Prozent Christen; ein Prozent davon ist katholischen Glaubens.

(fides - mg)

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20. Juni 2020, 11:33