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Unter den Lehrenden des Studiengangs ist Flaminia Giovanelli, ehemalige Untersekretärin im vatikanischen Entwicklungsministerium Unter den Lehrenden des Studiengangs ist Flaminia Giovanelli, ehemalige Untersekretärin im vatikanischen Entwicklungsministerium 

Lateinamerika: Soziallehre-Diplom für „christlichen Feminismus“

Die Führungsrolle von Frauen im öffentlichen Leben zu stärken ist das Ziel des Diplomstudiengangs „Frauen im öffentlichen Leben, Feminismus, Geschlecht und katholische Identität in Pandemiezeiten“, den die Lateinamerikanische Akademie katholischer Führungskräfte vom 11.-25. Juli online anbietet. Dabei sollen Merkmale eines christlichen Feminismus herausgearbeitet werden.

Der Studiengang wird in Kooperation mit katholischen Universitäten in Lateinamerika, darunter der Päpstlichen Universität von Mexiko-Stadt, durchgeführt. Unter den Lehrenden sind Katholiken und Katholikinnen mit langjähriger Erfahrung in Spitzenpositionen, darunter auch im Vatikan. Eine der Lehrenden ist etwa die Italienierin Flaminia Giovanelli, die bis vor kurzem noch als Untersekretärin an der vatikanischen Friedensbehörde wirkte, sowie die Spanierin Marta Rodriguez aus dem Redaktionskomitee der vatikanischen Frauenzeitschrift „Donne Chiesa Mondo“, die ehemals für die Frauen-Abteilung am päpstlichen Laien-Dikasterium verantwortlich war.

Christlicher Feminismus?

Im Rahmen des Kurses können 25 katholische Führungspersönlichkeiten aus Europa und Amerika ein „Internationales Diplom in Soziallehre der Kirche“ erwerben, informiert die Ausschreibung der „Academia de Líderes Católicos Latinoamérica“. Bewerbungen werden noch bis Ende Juni entgegengenommen. Ausgehend von der kirchlichen Soziallehre und unter Berücksichtigung von Erkenntnissen aus philosophischer Anthropologie und Geschlechterforschung sowie der Geschichte des Feminismus sollen dabei Merkmale eines christlichen Feminismus herausgearbeitet werden.

Analyse verschiedener Feminismen

Dabei geht es den Angaben nach auch um eine Auseinandersetzung mit Positionen heutiger feministischer Bewegungen. So sollen positive und negative Aspekte verschiedener Feminismen herausgearbeitet werden. „Legitime Klagen“ über Situationen der Ungerechtigkeit und Verletzungen der Menschenwürde würden dabei ebenso berücksichtigt wie Gefahren einer „ideologischen Instrumentalisierung“ wahrgenommen.

Mit Blick auf die Corona-Pandemie soll es zudem um Folgen der Krise und Strategien gehen, damit umzugehen.

International anerkanntes Soziallehre-Diplom

Der Kurs im Juli ist bereits der sechste Studiengang der Akademie, bei dem ein „Internationales Diplom in katholischer Soziallehre der Kirche“ erworben werden kann. Er wird aufgrund der Corona-Pandemie in diesem Jahr durchweg online abgehalten. Der internationale Abschluss wird in Kooperation mit vier lateinamerikanischen katholischen Universitäten ausgestellt: der Päpstlichen Universität von Mexiko, der Katholischen Universität von Costa Rica, der Katholischen Universität von Tachira in Venezuela und der Universität Finis Terrae in Chile.

Den Eröffnungsvortrag zum Start des Studiengangs hält der Sekretär des päpstlichen Laien-Dikasteriums, Pater Alexandre Awi Mello. Ausgehend von Papst Franziskus will er dabei über die Gottesmutter Maria, „Ikone der Frauen in der Kirche“, sprechen.

(vatican news – pr)

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08. Juni 2020, 12:42