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Rom: Oriol Schaedel ist verstorben

Im Alter von 93 Jahren ist an diesem Dienstag in Rom Oriol Schaedel verstorben. Der Katholik, der über Jahrzehnte die Herder-Buchhandlung in Rom geleitet hat, galt als das Gedächtnis der deutschrömischen Gemeinde am Tiber.

Geboren am 9. März 1927 in Barcelona und getauft auf den Namen des dort populären Heiligen Josep Oriol, studierte Oriol Schaedel Philosophie in Fribourg in der Schweiz sowie in Paris. Als ausgebildeter Buchhändler gelangte er nach Rom und stieg bei der von seinem Vater betriebenen Buchhandlung an der Piazza Montecitorio gegenüber dem Sitz des italienischen Parlaments ein, die er mit Talent und Einsatz weiterentwickelte. Lange nach seinem Rückzug in den Ruhestand musste die deutsche Buchhandlung in Rom 2012 ihre Pforten schließen.

Talent, Engagement, Ehrenamt

Oriol Schaedel trat 1960 der Erzbruderschaft zur Schmerzhaften Muttergottes am Camposanto, dem deutschen Friedhof, im Vatikan bei. 1964 wurde er Mitglied des römischen Instituts der Görres-Gesellschaft. Er engagierte sich ehrenamtlich in den Vorständen der Erzbruderschaft sowie der deutschrömischen Kirche Santa Maria dell´Anima. Darüber hinaus förderte er das ökumenische Miteinander zwischen katholischen und evangelischen Christen in Rom sowie die Zusammenarbeit mit der hier ansässigen jüdischen Gemeinde. Seine Menschlichkeit und sein herausragendes Erinnerungsvermögen machten ihn über Jahrzehnte zum gesuchten Ansprechpartner für mit Rom verbundene historische Themen.

Orio Schaedel hinterlässt zwei Söhne. Seine Frau Anneliese war vor drei Jahren verstorben. An ihrer Seite wird Oriol Schaedel am Donnerstag auf dem deutschen Friedhof im Vatikan beigesetzt.

(vatican news – gs)

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23. Juni 2020, 12:58