Eine südsudanesische Familie, die vom Welternährungsprogramm unterstützt wird Eine südsudanesische Familie, die vom Welternährungsprogramm unterstützt wird 

UNO: Wegen Corona droht Mangelernährung

Das Coronavirus könnte zusätzlich 10 Millionen Kinder auf der Welt in akute Mangelernährung treiben. Das Welternährungsprogramm der Vereinten Nationen schätzt, dass die Zahl der Kleinkinder, die an dieser lebensbedrohlichen Form der Unterernährung leiden, infolge der COVID-19-Pandemie um 20 Prozent ansteigen könnte.

Das Virus könne eine verheerende Wirkung auf Kinder haben, die bereits durch schlechte Ernährung geschwächt seien, so die UNO-Behörde. Gleichzeitig wirke sich die Pandemie besonders schlimm auf gefährdete Familien aus, die auf einen Tageslohn oder eine Überweisung von Verwandten aus dem Ausland angewiesen sind.

COVID-bedingte Abriegelungen und Bewegungseinschränkungen untergrüben ihre Lebensgrundlagen erheblich und verschärften bestehende Bedrohungen wie Konflikte und schwache Gesundheitssysteme. Dadurch sei es für Familien in ärmeren Ländern besonders schwierig, sich ausreichendes und nahrhaftes Essen zu leisten.

Unterernährte Kinder könnten die größten Opfer der Pandemie werden

„Wenn wir jetzt nicht handeln, drohen künftigen Generationen verheerende Verluste an Leben, Gesundheit und Produktivität. Die richtige Ernährung heute wird über die Folgen von COVID-19 für Kinder in den kommenden Monaten, Jahren oder sogar Jahrzehnten entscheiden“, sagt Lauren Landis vom Welternährungsprogramm.

Der diesjährige „Global Nutrition Report” (Welternährungsbericht) hebt die Ungleichheiten in der Ernährung hervor: Ernährungsbedingte Auszehrung und Wachstumsverzögerungen seien vor allem in den ärmsten Gemeinschaften zu beobachten. Unterernährte Kinder, insbesondere Kinder unter fünf Jahren, liefen Gefahr, zu den größten Opfern der Pandemie und ihrer sozialen und wirtschaftlichen Folgen zu werden.

Kind aus dem Südsudan - Foto WFP
Kind aus dem Südsudan - Foto WFP

22 Millionen Kinder auf Spezialnahrung angewiesen

Rund 22 Millionen Kinder unter fünf Jahren und schwangere und stillende Mütter sind auf die Spezialnahrung und Mikronährstoffe zur Vorbeugung und Behandlung von Mangelernährung angewiesen, die sie derzeit vom Welternährungsprogramm erhalten. Die UNO-Einrichtung arbeitet mit lokalen Regierungen zusammen, um die Ernährungssituation zu überwachen und im Bedarfsfall die Ernährungshilfe für Bevölkerungsgruppen, die durch COVID-19 gefährdet sind, anzupassen.

Akute Mangelernährung wird durch unzureichende Ernährung, Krankheit oder beides verursacht. Sie löst rapiden Gewichtsverlust aus, der unbehandelt zum Tod führt.

(wfp – sk)
 

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21. Mai 2020, 09:30