Suche

Unruhen in Minneapolis Unruhen in Minneapolis 

USA: Bischöfe rufen zum Kampf gegen Rassismus

Mit Verstörung reagieren US-Kirchenvertreter auf den Tod von George Floyd im Polizeigewahrsam von Minneapolis.

Videomaterial vom 25. Mai zeigt, wie ein Polizeibeamter fast acht Minuten lang auf dem Nacken des Afroamerikaners kniete; andere Beamte in der Nähe griffen nicht ein. Floyd starb kurz darauf in einem Krankenhaus. Sein Tod hat in zahlreichen Städten der USA zu Protesten geführt; auch in Minneapolis kam es zu Unruhen und Plünderungen.

In ihrer Erklärung schreiben die Bischöfe, sie seien „empört“, und die Videoaufnahmen brächen ihnen das Herz. „Es ist kaum zu fassen, dass dies nur wenige Wochen nach mehreren anderen derartigen Vorfällen geschieht“, fahren sie fort. Floyds Tod sei ein „Weckruf“, auf den jeder antworten müsse.

„Rassismus steht im Widerspruch zum Evangelium vom Leben“

Die Bischöfe rufen zu gewaltlosen Protesten auf, räumen aber gleichzeitig ein, dass die Empörung vieler Menschen jetzt verständlich sei. „Zu viele Gemeinschaften in diesem Land haben das Gefühl, dass ihre Stimmen nicht gehört werden, dass ihre Beschwerden über rassistische Behandlung unbeachtet bleiben. Und wir tun nicht genug, um darauf hinzuweisen, dass Rassismus im Widerspruch zum Evangelium vom Leben steht.“

Die Christen sollten die Gleichgültigkeit gegenüber dem Thema Rassismus aufbrechen und sich darum bemühen, Menschen mit unterschiedlichem kulturellem Hintergrund persönlich zu begegnen. „Solche Begegnungen werden die notwendige Veränderung unseres Verständnisses von wahrem Leben, Nächstenliebe und Gerechtigkeit in den Vereinigten Staaten bewirken“, so die Bischöfe.

Jedes Leben ist heilig

Rassismus sei ein „life issue“, eine „Angelegenheit des Lebensschutzes“, und gehöre nicht der Vergangenheit an. „Er ist real, eine wirkliche Gefahr, der man entgegentreten muss!“ Das Statement wurde von Bischof Shelton Fabre von Houma-Thibodaux, dem Anti-Rassismus-Beauftragten der US-Bischofskonferenz, sowie einer Reihe von Amtsbrüdern unterschrieben.

Der Erzbischof von Saint Paul-Minneapolis, Bernard A. Hebda, verlangte eine eine umfassende Untersuchung des Falls Floyd. Jedes menschliche Leben sei „heilig“ und müsse respektiert werden, ob es sich nun um Zivilisten oder um Polizeibeamte handle.

(cna – sk)
 

Danke, dass Sie diesen Artikel gelesen haben. Wenn Sie auf dem Laufenden bleiben wollen, können Sie hier unseren Newsletter bestellen.

30. Mai 2020, 09:23