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42 religiöse Institute wollen nicht mehr in fossile Brennstoffe investieren

42 religiöse Institutionen verschiedener Konfessionen in 14 Ländern haben miteinander beschlossen, nicht mehr in Unternehmen zu investieren, die fossile Brennstoffen fördern oder mit ihnen handeln. Die gemeinsame Absichtserklärung ist die erste auf so breiter Basis. Unterzeichnet haben unter anderem katholische, methodistische, anglikanische und buddhistische Organisationen.

Das teilte das federführend beteiligte „Global Catholic Climate Movement” (GCCM) am Montag mit. Beteiligt sind bisher Organisationen aus Argentinien, Australien, Bangladesch, Brasilien, Ecuador, Indonesien, Irland, Italien, Kenia, Kolumbien, Myanmar, Spanien, dem Vereinigten Königreich und den Vereinigten Staaten.

Regierungen auf der ganzen Welt tätigten derzeit massive Investitionen zur wirtschaftlichen Erholung in der Coronakrise, heißt es in der Aussendung. Religionsgemeinschaften drängten hingegen darauf, „langfristig zu planen und sich auf eine faire und nachhaltige Erholung zu konzentrieren”.

In dieser Woche wird das fünfjährige Bestehen der Enzyklika Laudato Si' gefeiert. Schon im vergangenen Monat haben sich GCCM zufolge 21 katholische Organisationen mit einem Gesamtvermögen von 40 Milliarden US-Dollar darauf verpflichtet, in Unternehmen zu investieren, die eine Selbstverpflichtung namens „Catholic Impact Investing Pledge“ unterzeichnet haben. Darin geht es um die von der Soziallehre der Kirche ableitbaren Normen zum Schutz der Umwelt und der sozialen Gerechtigkeit in Investitionsplänen. In Österreich hatte die katholische Bischofskonferenz Ende März bekannt gegeben, sie werde alle Gelder abziehen, die etwa über Aktienfonds in klimazerstörende Kohle-, Gas- und Ölkonzerne investiert sind. Das gilt auch für Diözesen & kirchennahe Organisationen.  

Politik ermutigen

Die neue gemeinsame interreligiöse Initiative soll Regierungen auf der ganzen Welt dazu ermutigen, eine Politik in dieser Richtung zu fördern, um eine „vollständige und widerstandsfähige“ Erholung in der Zeit nach dem Coronavirus zu ermöglichen. „Die aktuelle Gesundheitskrise hat mehr denn je die Notwendigkeit eines kohärenten internationalen Handelns angesichts einer globalen Bedrohung deutlich gemacht“, betont Rowan Williams, ehemaliger Primas der anglikanischen Kirche, dem zufolge die Erfahrung mit dem Coronavirus auch für den Klimawandel eine Lehre sei: „Dies zu tun“, sagt er, „bedeutet, praktische und wirksame Maßnahmen zu ergreifen, um unsere tödliche Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen zu verringern“. Pater Endra Wijayanta, Direktor der Kommission für Gerechtigkeit, Frieden und Bewahrung der Schöpfung der Erzdiözese Semarang in Indonesien, stimmt ebenfalls zu: „Diese Pandemie ist der richtige Zeitpunkt, nicht nur nachzudenken, sondern auch zu handeln“, um „die ökologische Todesspirale“ zu stoppen und „den Weg einer nachhaltigeren Lebensweise einzuschlagen“.

„Jeder Dollar, der in fossile Brennstoffe investiert wird, ist ein Gelübde für das Leiden“, drängt Tomás Insua, Exekutivdirektor des Global Catholic Climate Movement (Mcgc). Für Isabel Apawo Phiri, stellvertretende Generalsekretärin des Ökumenischen Rates der Kirchen (ÖRK), ist die Desinvestition von fossilen Brennstoffen für eine nachhaltigere Wirtschaft „dringender denn je“. James Buchanan, Leiter der Kampagne „Bright Now“ von Operation Noah, erinnert seinerseits daran, dass „die Entscheidungen, die wir jetzt treffen, die Zukunft der Menschheit für Tausende von Jahren beeinflussen werden“.

(pm/vatican news - mg)

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19. Mai 2020, 11:15