Ein Jahr danach Ein Jahr danach

Vor einem Jahr: Notre Dame brennt

Die Flammen schlugen aus dem hölzernen Dachstuhl hoch in die Pariser Nacht: Vor einem Jahr brannte Notre Dame. Die Bilder wirkten wie ein Menetekel für die französische Gesellschaft, aber auch für die Kirche in Europa.

Stefan von Kempis – Vatikanstadt

Der mittelalterliche Dachstuhl und ein Dachreiter aus dem 19. Jahrhundert fielen dem Inferno vom 15. April 2019 zum Opfer. Aber auch das Innere der wohl bekanntesten Kathedrale der Welt, vor allem die Gewölbe wurden schwer beschädigt.

Präsident Emmanuel Macron hat einen Wiederaufbau von Notre Dame binnen fünf Jahren angekündigt; manchen Experten scheint es aber wahrscheinlich, dass die Arbeiten sich über mehrere Jahrzehnte hinziehen werden. Bislang gab es nur Sicherungsarbeiten. Noch immer scheint ein Einsturz des Baus nicht völlig ausgeschlossen.

Historische Aufnahme: So berichtete Radio Vatikan vor einem Jahr über den Brand

Liturgische Feiern finden im Innern der geschlossenen Kathedrale nur sehr selten statt – unlängst verehrte Erzbischof Michel Aupetit am Karfreitag in der Apsis die Dornenkrone Jesu. Die Reliquie, die einst Ludwig der Heilige aus dem Heiligen Land nach Frankreich brachte, wurde vor einem Jahr von einem beherzten Mann aus dem brennenden gotischen Bau gerettet.

Für die Kirche in Frankreich wie in Europa ist Notre Dame ein wichtiger, spiritueller Bezugspunkt. Benedikt XVI. nannte sie 2008 „ein lebendiges Zeichen der Gegenwart Gottes mitten unter den Menschen“.

(vatican news)
 

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14. April 2020, 10:48