Erzbischof Urbina Ortega, Vorsitzender der kolumbianischen Bischofskonferenz Erzbischof Urbina Ortega, Vorsitzender der kolumbianischen Bischofskonferenz 

Kolumbien: Diözese suspendiert 15 Priester wegen Missbrauchs

Die Erzdiözese Villavicencio in Kolumbien suspendierte 15 Priester, rund ein Zehntel des örtlichen Klerus, wegen des Verdachts auf sexuellen Missbrauch. Erzbischof Óscar Urbina Ortega verklagte die Geistlichen darüber hinaus bei der Staatsanwaltschaft und erklärte sich bereit, an den strafrechtlichen Ermittlungen mitzuwirken.

Die Erzdiözese Villavicencio erklärte Ende vergangener Woche, sie folge den Anweisungen von Papst Franziskus und der kolumbianischen Bischofskonferenz zur Null-Toleranz gegenüber sexuellem Missbrauch durch Priester. Erzbischof Urbina Ortega ist auch Vorsitzender der kolumbianischen Bischofskonferenz.

Mitte Februar hatte ein erwachsener Mann Klage wegen Missbrauchs erhoben. Daraufhin leitete die Erzdiözese eine Voruntersuchung ein, die zur Suspendierung der betreffenden Priester führte. Eine Klage dieser Größenordnung erhält das Erzbistum Villavicencio zum ersten Mal, seit der Papst die Null-Toleranz-Richtlinien für sexuellen Missbrauch herausgegeben hat, erklärte ein Sprecher der Agentur cath.ch zufolge.

Der Fall geht nach Rom

Die Erzdiözese Villavicencio hat nach Angaben der Agentur 140 Priester. Das bedeutet, dass etwas mehr als zehn Prozent der katholischen Geistlichen der Erzdiözese bis zur Klärung des Falles suspendiert sind. Einige kolumbianische Medien haben eine Liste der 15 untersuchten Priester veröffentlicht. Die nächste Phase der Untersuchung wird in Rom stattfinden, da die Erzdiözese die Ergebnisse ihrer Untersuchung wie vorgesehen an die römische Glaubenskongregation geschickt hat.

(cath.ch - gs)

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06. April 2020, 08:06