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Heiliges Land: „Heiliges Feuer“-Zeremonie ohne Gläubige

In Jerusalem ist das Feuerwunder zu Ostern in der Grabeskirche erwartungsgemäß eingetreten. Anders als üblich konnte die orthodoxe Zeremonie des „Heiligen Feuers“ Samstagmittag in der Grabeskirche nur im Beisein weniger Kirchenvertreter stattfinden. Geistliche der verschiedenen Ostkirchen brachten das „Heilige Feuer“ anschließend zu Diplomaten am Jaffator und in die Häuser der Altstadt.

Die Glocken der Grabeskirche kündigten um 13.48 Uhr (Ortszeit) das eingetretene Wunder an. Nach dem Volksglauben entzündet sich die Flamme alljährlich auf übernatürliche Weise in der Grabkapelle, die als Ort des Begräbnisses und der Auferstehung Jesu verehrt wird.

Sonst überfüllte Kirche war leer  

In den ersten 33 Minuten nach seinem Entzünden soll das Feuer laut Volksglauben keine Verbrennungen verursachen. Die Feier, die sonst von Tausenden Gläubigen in der Grabeskirche und ganzen Jerusalemer Altstadt begleitet wird, wurde live auf Facebook übertragen. In der sonst zu Ostern überfüllten Kirche war es aufgrund der starken Einschränkungen gegen die Verbreitung des Coronavirus so still, dass zwischenzeitlich Vogelgezwitscher zu hören war.

Höhepunkt orthodoxer Osterfeiern in Jerusalem

Die 1.200 Jahre alte Tradition des Feuerwunders gilt als Höhepunkt der alljährlichen orthodoxen Osterfeiern in Jerusalem. In diesem Jahr warteten diplomatische Vertreter aus Rumänien, Russland, Griechenland, Kasachstan, Polen, Moldawien, Ukraine, Zypern, Belarus und Georgien am Jaffator zur Jerusalemer Altstadt. Geistliche zogen von Auto zu Auto, um die Flamme weiterzureichen.

Der Konvoi machte sich anschließend mit Polizeibegleitung auf zum Flughafen Ben-Gurion in Tel Aviv. Von dort wurden die Flamme in Sonderflügen in die verschiedenen Länder gebracht. Ferner soll das Licht zu den verschiedenen christlichen Gemeinden in Israel, den palästinensischen Gebieten und Jordanien gebracht werden.

 

(kap – pr)

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18. April 2020, 16:26