Kardinal George Pell 2017 vor der Vatikan-Presse Kardinal George Pell 2017 vor der Vatikan-Presse 

„Pells Freispruch ändert nichts an Kampf gegen Missbrauch“

Die australischen Bischöfe wollen auch nach dem Freispruch für Kardinal George Pell an ihrem Einsatz gegen sexuellen Missbrauch festhalten. Das betonte der Vorsitzende der Bischofskonferenz, Erzbischof Mark Coleridge, am Dienstag.

Das Oberste Gericht hat am Dienstag das Urteil gegen Pell wegen sexuellen Missbrauchs aufgehoben. Der frühere Leiter des vatikanischen Wirtschaftssekretariats kam wieder auf freien Fuß.

Coleridge erklärte, alle, die schon immer an Pells Unschuld geglaubt hätten, könnten sich bestätigt fühlen. Für andere hingegen sei der Freispruch „verheerend“. Der Erzbischof wies auch darauf hin, dass der Prozess gegen Pell bei vielen Missbrauchsopfern alte Wunden wieder geöffnet habe. Die Kirche in Australien werde an ihrem „unerschütterlichen Engagement“ gegen den Missbrauch von Kindern und Jugendlichen festhalten, so der Vorsitzende der Bischofskonferenz. Auch künftig solle jeder Fall von Missbrauch durch Kirchenleute sofort zur Anzeige gebracht werden.

Vatikan begrüßt Freispruch -  „Kampf gegen Missbrauch geht weiter“

Der Vatikan hat Pells Freispruch in einer kurzen Erklärung an diesem Dienstag begrüßt. Der Heilige Stuhl habe „den australischen Justizbehörden immer vertraut“, so das Statement aus dem Vatikanischen Presseamt wörtlich. Pell habe immer seine Unschuld beteuert. Der Vatikan stehe auch weiterhin „zu seinem Engagement, jeden Missbrauch von Minderjährigen zu verhindern beziehungsweise zu verfolgen“. Dabei bleibt offen, ob kircheninterne Ermittlungen gegen Pell nun fortgesetzt oder eingestellt werden.

(vatican news – sk)

 

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07. April 2020, 12:05