Missbrauchsvorwürfe per Mauscklick melden: Ein neues Online-System der katholischen Kirche in den USA macht's möglich Missbrauchsvorwürfe per Mauscklick melden: Ein neues Online-System der katholischen Kirche in den USA macht's möglich 

USA: Neues kirchliches Meldesystem für Missbrauchsvorwürfe

Über eine Website und kostenfreie Telefonnummer können nun Vorwürfe sexuellen Missbrauchs durch Bischöfe gemeldet werden. Das System hat die katholische US-Bischofskonferenz eingeführt.

Der "Catholic Bishops Abuse Reporting Service" (CBAR) basiert auf einer Website und einer kostenfreien Telefonnummer, über die Einzelpersonen Vorwürfe sexuellen Missbrauchs durch Bischöfe melden können. Bereits funktionierende Verfahren zur Meldung von Vorwürfen gegen Priester, Diakone, Geistliche und Laien sollen so nicht ersetzt, sondern ergänzt werden, teilte die Bischofskonferenz mit.

So funktioniert das neue System

Die Berichte werden den Angaben zufolge zur Untersuchung an die jeweiligen Verantwortlichen der betreffenden Diözese weitergeleitet - etwa an den zuständigen Erzbischof oder - im Fall, dass dieser selbst betroffen ist - an die jeweils höhere kirchliche Instanz. Zeitgleich erhält auch ein nichtkirchlicher Experte den Bericht.

Nach einer ersten Prüfung sollen die Berichte dem Apostolischen Nuntius in Washington übergeben werden, der entscheidet, ob eine förmliche Untersuchung stattfindet. In dem Fall wird das Ergebnis an den Vatikan weitergeleitet. Dort sollen die Ergebnisse überprüft und das weitere Vorgehen beschlossen werden.

Umsetzung des Papsterlasses „Vos estis lux mundi“

Die Einführung des neuen Melde-Systems CBAR sei ein wichtiger Schritt zur Umsetzung des Papsterlasses „Vos estis lux mundi“ ("Ihr seid das Licht der Welt") von Franziskus, heißt es in der Mitteilung der US-Bischofskonferenz. In Franziskus‘ Dokument vom Mai 2019 geht es darum, wie bei Verdachtsfällen vorzugehen und wer wann wofür zuständig ist. 

(kap/kna - sst)

Danke, dass Sie diesen Artikel gelesen haben. Wenn Sie auf dem Laufenden bleiben wollen, können Sie hier unseren Newsletter bestellen.

17. März 2020, 12:26