Schwimmwesten von Flüchtlinge auf der griechischen Insel Lesbos Schwimmwesten von Flüchtlinge auf der griechischen Insel Lesbos 

Jesuiten: EU muss Syrienflüchtlingen helfen

Die Zentrale des Flüchtlingshilfsdienstes der Jesuiten in Rom, „Centro Astalli“, hat die EU zur gemeinsamen Aufnahme von Migranten und Flüchtlingen aufgerufen, um Griechenland zu entlasten. Zudem müsse die EU sofort einen humanitären Korridor für Kriegsflüchtlinge in Syrien schaffen. „Jeder muss nun seinen Teil beitragen und Italien sollte dies zuerst tun“, hieß es in einer Pressemitteilung des Centro Astalli vom Montag.

Die Lage für Flüchtlinge und Migranten in Griechenland und Syrien hatte sich zuletzt weiter verschärft, nachdem die Türkei die Grenzen zu Europa für Migranten und Flüchtlinge geöffnet hat und ihre Militäroffensive in Syrien verstärkte.

„Für die Syrer im Bombenhagel muss sofort ein europäischer humanitärer Korridor nach Syrien geöffnet werden und der ruchlose Pakt mit der Türkei beendet werden, der in der Tat Millionen Menschen zu Not, Verzweiflung und Tod verurteilt hat“, erklärte das Centro Astalli. Mit Blick auf die Situation in Griechenland forderte der Jesuitenflüchtlingsdienst nationale und internationale Organisationen zum Handeln auf: „Die Migranten, die sich unter unmenschlichen Bedingungen auf europäischem Gebiet befinden, sollten sofort auf sämtliche EU-Länder verteilt und umgesiedelt werden.“ Italien solle hier mit positivem Beispiel vorangehen.

Die Europäische Union müsse sofort handeln und sich dafür einsetzen, dass Migranten der nötige Schutz gewährt werde „und sie nicht zurückgewiesen werden, oder noch schlimmer, instrumentalisiert werden für Kriege oder Verhandlungen mehrerer Parteien“, so das Centro Astalli weiter.

Die Zentrale des Jesuitenflüchtlingsdienstes kritisiert zudem, dass es schon „viel zu lange“ Übergriffe und Vorenthaltungen von Regierungen gebe, mit denen immer noch verhandelt werde, obwohl sie „schwerste Menschenrechtsverletzungen gegenüber der Zivilbevölkerung und Migranten begehen“.

Die Türkei hatte Ende Februar den EU-Flüchtlingspakt gebrochen und die Grenzen nach Europa für Flüchtlinge und Migranten geöffnet. Laut dem türkischen Ministerpräsidenten Recep Tayyip Erdogan hielt sich die EU nicht an die Absprachen. Nach der Grenzöffnung setzte die griechische Polizei teilweise Tränengas ein, um Flüchtlingen den Eintritt ins Land zu verwehren. Zudem hat die Türkei erneut ihre Militäroffensive in Syrien verschärft.

(pm – sst)

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02. März 2020, 13:30