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Särge aus dem Krankenhaus Ponte San Pietro in der Provinz Bergamo Särge aus dem Krankenhaus Ponte San Pietro in der Provinz Bergamo 

Italien: Wie sich Priester im Kampf gegen Corona aufopfern

Auch die katholische Kirche erleidet in der Corona-Krise schmerzliche Verluste. Mehr als 30 Priester sind in Italien bereits an den Folgen der Viruserkrankung verstorben.

Der Aufruf des Papstes an Italiens Priester in Zeiten der Corona-Krise war unmissverständlich: „Mögen Sie den Mut haben, hinauszugehen zu den Erkrankten, um ihnen die Kraft des Wortes Gottes und die Eucharistie zu bringen", sagte er zu Monatsbeginn. Die Worte fielen kurz nachdem Ministerpräsident Giuseppe Conte das ganze Land zum Seuchensperrgebiet erklärt hatte.

Seither sind Tausende Menschen gestorben. Auch die katholische Kirche verzeichnet im Kampf gegen die Pandemie schwere Verluste. Mehr als 30 Priester sind in Italien bereits an den Folgen der Viruserkrankung gestorben. Viele von ihnen waren dem Appell von Franziskus gefolgt und wollten den Gläubigen in schwerer Zeit beistehen.

In Parma starb jüngst ein Seelsorger mit 55 Jahren

Nicht nur Ältere sind unter den Opfern; im Bistum Parma starb jüngst ein Seelsorger mit 55 Jahren. Angesteckt hatte er sich wahrscheinlich bei einer infizierten Seniorin, die er betreute. Die meisten Toten hat das lombardische Bistum Bergamo zu beklagen. In der norditalienischen Provinz starben bereits 16 Geistliche; insgesamt sind mehr als 5.000 Infektionsfälle registriert.

Die Bilder aus der Gegend sorgen weltweit für Entsetzen: Militärtransporter müssen Särge mit Lastwagen abtransportieren, weil die örtlichen Krematorien überfüllt sind. Inmitten der Not versucht die Kirche - trotz Ausgangssperren und Ansteckungsgefahr - eng an der Seite der Menschen zu bleiben.

„Die verstorbenen Seelsorger spornen uns zu noch größerer Hingabe an Gott und die Menschen an“

Unterdessen teilte Bergamos Bischof Francesco Beschi am Samstag mit, dass mehrere weitere infizierte Priester im Krankenhaus behandelt werden müssten. Bei einigen sei die Lage ernst. Beschi sprach von einem Zeichen „tiefer Hingabe". Ihr Ziel sei gewesen, den Schmerz der Kranken zu teilen. „Ich bin überzeugt, dass die Not, die wir erleben, unser Herz für das Licht und die Kraft des Heiligen Geistes öffnet", so der Bischof entschlossen. Angst sei fehl am Platz. „Die verstorbenen Seelsorger spornen uns zu noch größerer Hingabe an Gott und die Menschen an."

(kna – gs)

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21. März 2020, 16:47