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Zerstörte Häuser in Idlib, Syrien Zerstörte Häuser in Idlib, Syrien  

Syrien: Malteser warnen vor aussichtsloser Lage

Die Lage der Menschen in der syrischen Region Idlib und in Aleppo ist nach den Worten des Malteser Hilfsdienstes aussichtslos. Die militärische Offensive der syrischen Regierung gegen Rebellen in der Region habe mehr als 900.000 Menschen vertrieben, betonte die Organisation am Freitag in Köln. Auch Papst Franziskus erinnerte vermehrt an das Leid in Syrien.

„Die Zivilisten, die vor den Kämpfen und Luftbombardements fliehen, haben keinerlei Rückzugsmöglichkeit, denn die Grenze zur Türkei ist hermetisch verschlossen", erklärte die Leiterin des Regionalbereichs Nahost der Malteser, Janine Lietmeyer. „Die Menschen fliehen vor den akuten Kämpfen und aus Angst vor Vergeltung der syrischen Regierung."

„Das medizinische Personal leistet Unfassbares“

Die Malteser betreiben laut eigener Angabe mit zwei syrischen Partnerorganisationen ein Netzwerk von Gesundheitsstationen und Krankenhäusern in Idlib, West- und Nord-Aleppo. Innerhalb der vergangenen Wochen hätten je zwei Kliniken und Gesundheitsstationen evakuiert werden müssen. „Das medizinische Personal leistet Unfassbares im Versuch, die Versorgung der Menschen aufrecht zu erhalten. Dazu gehört nicht nur Notfallchirurgie, sondern lebensrettende Gesundheitsdienste wie Dialyse und therapeutische Nahrung für unterernährte Kinder", erklärte Lietmeyer.

Die Lage werde dadurch verschärft, dass es so viele Vertriebene auf engem Raum gebe. „Die ohnehin extrem schlechte Versorgungslage wirkt sich schon jetzt vor allem negativ auf Kinder, chronisch Kranke und alte Menschen aus." Diese Menschen drohten zu erfrieren und zu verhungern, wenn die Konfliktparteien und die Weltgemeinschaft untätig blieben. „Jede weitere militärische Eskalation wird noch mehr Menschenleben kosten," so Lietmeyer.

(kap/kna – mt)

 

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22. Februar 2020, 11:39