Besonders Kinder leiden unter der Hungersnot und den Konflikten in der Sahelzone sowie in Niger, Burkina Faso und Mali Besonders Kinder leiden unter der Hungersnot und den Konflikten in der Sahelzone sowie in Niger, Burkina Faso und Mali 

Sahelzone: Humanitäre Notlage verschärft

Internationale Organisationen schlagen Alarm: 3, 3 Millionen Menschen in der Sahelzone sind demnach auf Soforthilfen angewiesen. Wenn nichts passiert, könnte sich die Lager so verschärfen, dass die Hungersnot in der afrikanischen Region bis zum Sommer fast 4,8 Millionen Menschen betrifft.
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Stefanie Stahlhofen und Giada Aquilino – Vatikanstadt

Das geht aus einem jüngst veröffentlichten Bericht der Welternährungsorganisation der Vereinten Nationen (FAO), des UN-Kinderhilfswerks (Unicef) und des Welternährungsprogramms der Vereinten Nationen (WFP) hervor. Die Situation hat sich demnach aufgrund des Klimawandels seit dem Vorjahr drastisch verschlechtert. Die humanitäre Lage in der Sahelzone und in Westafrika sei „alarmierend“, so die Organisationen. Sorge äußerten sie auch aufgrund der Konflikte in Burkina Faso, Mali und Niger, die dort zu Versorgungsproblemen führen. Auch die Caritas weiß um die Sorgen der Menschen in der Region. Der Leiter von Caritas Italien für Nordafrika und die Sahelzone, Federico Mazzarella sagte uns dazu:

„Es gibt hunderte von Attacken und tödliche Gewaltdelikte.“

„In den letzten Jahren gibt es auch immer häufiger terroristische Angriffe, mit dschihaddistischen Infiltrationen verschiedenster Art, die in der Region sehr präsent sind und zunehmen. Das gefährdet zunehmend auch den sozialen Frieden, da sich die Sicherheitslage verschlechtert, und zwar sowohl in Städten als auch auf dem Land. Die Lage ist also sehr angespannt. Es gibt hunderte von Attacken und tödliche Gewaltdelikte. Besonders im Norden Burkina Fasos, wo besonders christliche Gemeinden angegriffen werden, aber auch in Niger und verschiedenen Regionen Malis.“

Dies alles kommt noch zur Hungersnot hinzu, unter der besonders Kinder leiden. Unicef zufolge werden dieses Jahr wohl mehr als fünf Millionen Kinder Hilfe brauchen, um nicht zu verhungern. Die italienische Caritas ist auch schon aktiv geworden, sagt Federico Mazzarella:

„Viele Landwirte haben einen Schock erlebt.“

„Wir haben verschiedene Projekte für nachhaltige Landwirtschaft gestartet, die auch denen, die sie betreiben, etwas bringen. Ein Faktor, der in den vergangenen Jahren zunehmend eine Rolle spielt, ist der Klimawandel, der in der Region deutlich zu spüren ist. Von Jahr zu Jahr ändern sich die Regenperioden, der landwirtschaftliche Kalender ist im Wandel. Also muss über neue Anbaumethoden nachgedacht werden, die auch mehr auf technische Hilfe setzen müssen, aber auch über neue Produkte, wie etwa spezielle Samenarten, die schneller reifen. Viele Landwirte haben einen Schock erlebt aufgrund des Klimawandels, über den in der Sahelzone kaum gesprochen wird.“

Um dem etwas entgegenzusetzen will die italienische Caritas ihre Hilfen für die Sahelzone künftig noch besser koordinieren, kündigte der Leiter von Caritas Italien für Nordafrika und die Sahelzone an.

(vatican news – sst) 

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04. Februar 2020, 14:39