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Ein Bild des philippinischen Präsidenten Rodrigo Duterte Ein Bild des philippinischen Präsidenten Rodrigo Duterte  

Philippinen: Franziskaner warnen vor „Krieg gegen Drogen“

Der „Krieg gegen die Drogen", den Präsident Rodrigo Duterte 2016 ausrief, stellt das Land auf eine harte Probe. Davon sind philippinische Priester und Ordensleute überzeugt.

„Das gewaltsame Vorgehen der Antidrogenkampagne untergräbt das demokratische System“, sagte der in Manila lebende Franziskanerpater Baltasar Obico laut einem Bericht des vatikanischen Pressedienstes Fides. Dutertes menschenverachtende Haltung führe zu einem „Zusammenbruch der moralischen Werte“, so Obico weiter. Er bezeichnet den Präsidenten in diesem Zusammenhang als eine Art „Katalysator“, dessen Verhalten Vorbildwirkung in der Bevölkerung habe.

„viele willkürliche und ungestrafte Morde“

Auch der Franziskanerpater Angel Cortez beklagt anhaltende Gewalt im Land. Es gebe keine Gerechtigkeit, die Rechtsstaatlichkeit werde mit Füßen getreten. Cortez hat als Vertreter der NGO „Franciscans International" bereits mehrmals in dieser Sache an den Menschenrechtsrat der Vereinten Nationen appelliert. Im Gespräch mit Fides berichtet der Franziskaner von „vielen willkürlichen und ungestraften Morden“. Dies bestätige auch ein jüngster Bericht von „Amnesty International". Darin heißt es: „Die Familien der Opfer können aufgrund der enormen Hindernisse bei der Einreichung von Klagen gegen die Täter, einschließlich der Angst vor Vergeltungsmaßnahmen, keine Gerechtigkeit für ihre Angehörigen erlangen“.

Nach offiziellen Angaben der Behörden wurden im „Krieg gegen die Drogen" mehr als 6.000 Menschen getötet. Menschenrechtsorganisationen schätzen die Zahl jedoch weitaus höher ein.

(fides – mt) 

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05. Februar 2020, 13:44