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Die Proteste gegen die neue Regierung im Libanon halten an Die Proteste gegen die neue Regierung im Libanon halten an 

Libanon: Erzbischof von Beirut stärkt Demonstranten

Der maronitische Erzbischof von Beirut, Boulos Abdel Sater, hat in einer Predigt die neue Regierung im Land in die Pflicht genommen: Sie müsse ein „würdiges Leben garantieren“, andernfalls sei es besser, den Rücktritt anzubieten. Das sagte der libanesische Erzbischof in seiner Predigt zum Festtag des Heiligen Maron von Beit, dem Namensgeber der Maroniten.

An den Feierlichkeiten nahm laut dem vatikanischen Pressedienst „Asianews“ (Mittwoch) auch der neue libanesische Ministerpräsident Hassan Diab teil. Seine Wähler erwarteten, dass er die Lebensbedingungen im Land verbessere und die Wirtschaft wieder in Schwung bringe, gab der maronitische Erzbischof dem Politiker mit. Wenn dies nicht gelinge, sei es „ehrenhafter, zurückzutreten“.  

Die Machthabenden sollten dem Volk dienen, unterstrich der maronitische Erzbischof und stärkte damit erneut die Position der Demonstranten, an deren Seite er seit Beginn der Proteste im Oktober steht. Das libanesische Volk sei „der Polemiken müde“ und besorgt über die Zukunft seiner Kinder, so Sater.

Unterdessen gewann die neue Regierung unter Diab eine Vertrauensabstimmung im Parlament. Demonstranten gelang es nicht, diese zu verhindern. Vor dem Parlamentsgebäude in Beirut wurden bei den Auseinandersetzungen zwischen Sicherheitskräften und Demonstranten laut Medienberichten hunderte Menschen verletzt.

Im Libanon gibt es seit Oktober Proteste. Aufgrund dieser trat Regierungschef Saad Hariri zurück; im Januar wurde eine neue Regierung gebildet. Die Demonstrationen halten jedoch an, da sich die neuen politischen Kräfte aus Sicht der Demonstranten kaum von den bisherigen unterscheiden.

(asianews/diverse – sst)

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12. Februar 2020, 11:23