Kardinal Jean Claude Hollerich Kardinal Jean Claude Hollerich 

COMECE: Kirche ein „Player“ unter vielen

Der Vorsitzende der EU-Bischofskommission (COMECE), Kardinal Jean-Claude Hollerich, sieht die Rolle der Kirche in Europa im Wandel. „Die Christenheit gibt es nicht mehr“, sagte Hollerich anlässlich des 40-jährigen Bestehens der COMECE am Montag in Brüssel.

Kirche kann auch Kirchenferne begeistern

Unter den EU-Institutionen sei die Kirche ein „Player“ unter vielen, so Hollerich im Interview mit der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA). Doch das habe keine Auswirkung auf den Dialog. „Wir haben Argumente, die sich auf die Soziallehre der Kirche berufen, in die man sich hineindenken kann“, so Hollerich. Die Umweltenzyklika „Laudato si“ von Papst Franziskus oder auch die Amazonas-Synode habe Menschen begeistert, die sich gar nicht als Christen sähen.

„Nicht alle Bischöfe sind zu 100 Prozent proeuropäisch“

Innerhalb der COMECE müsse der Dialog unter den Bischöfen intensiviert werden, so der Kardinal. Empathisches Zuhören sei wichtiger denn je. Gleichzeitig müsse auch auf Kritik gehört und daraus gelernt werden. „Nicht alle Bischöfe sind zu 100 Prozent proeuropäisch“, sagte Hollerich. Besonders der Dialog mit den Episkopaten aus Zentral- und Osteuropa sei deshalb „sehr wichtig“. „Die COMECE ist keine Superkirche, die von oben herab Politik macht“, so der COMECE-Präsident. „Wir wollen einfach konkret im Dienst der Bischöfe und der Kirchen in Europa stehen.“

(kna – pr)

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03. Februar 2020, 11:24