Berufungen in der Blüte in Vietnam Berufungen in der Blüte in Vietnam 

Vietnam: Klosterleben zieht junge Leute an

Wo Europas Klöstern die Jugend wegbleibt, finden in Vietnam nicht wenige junge Menschen das Klosterleben attraktiv. Seit Mitte der 1980er Jahre haben die Berufungen in dem asiatischen Land zugenommen.

„Junge Vietnamesen sind vom monastischen Leben angezogen“, beobachtet der Zisterzienser-Mönch Giovanni Battista Dung, der in einer Abtei 70 Kilometer von Ho-Chi-Minh-Stadt lebt. Bei der Entscheidung für das Ordensleben im Kloster spiele auch die Erfahrung von Verfolgungen eine Rolle, die zu radikalen Entscheidungen für das eigene Leben führten. Religiosität in Vietnam speise sich wesentlich aus buddhistischer und taoistischer Tradition, sagte der Mönch gegenüber Asianews.

Blüte der Berufungen seit Mitte der 1980er Jahre

Mit der wirtschaftlichen Öffnung ab 1986 hat es in Vietnam in der jüngeren Vergangenheit mehr Religionsfreiheit gegeben, was zu vielen Berufungen geführt hat. Dennoch sind in Vietnam Diskriminierungen von Christen und ethnischen Minderheiten zu beobachten, auch teils Verfolgungen. Mehrfach flohen in diesem Zusammenhang Christen ins Ausland, berichten Hilfswerke wie Open Doors. Katholiken genießen ein gewisses Maß an Freiheit, sofern sie nicht politisch aktiv sind. Häufig kommt es allerdings zur Beschlagnahmung von Grundstücken katholischer Gemeinden durch staatliche Stellen.

Wiederaufnahme diplomatischer Beziehungen im Gespräch

In Vietnam gibt es derzeit neun Zisterzienser-Klöster für Männer und drei für Frauen. Laut Angaben des Ordens aus dem Jahr 2015  leben in den Klöstern ungefähr 1002 Männer und 244 Frauen. Der Heilige Stuhl verhandelt mit der Sozialistischen Republik Vietnam seit einigen Jahren unter anderem über die Wiedererrichtung diplomatischer Beziehungen. Bei den Gesprächen wurden auch Vereinbarungen zur Ernennung von Bischöfen erzielt.

(asianews/vatican news – pr)

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23. Januar 2020, 13:47