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Bischof Antoine Audo von Aleppo Bischof Antoine Audo von Aleppo 

Syrien: „Wir müssen Dynamik der Einheit fördern“

Über die jüngsten Bombardements im Nordwesten Syriens weiß er nicht viel mehr, als das sie stattgefunden haben. Was die Christen aber im Krisenland tun können, das ist ihm sehr bewusst: der chaldäische Bischof von Aleppo, Antoine Audo, sagt im Gespräch mit Radio Vatikan, dass die Kirche in Syrien alles dafür tun werde, um Frieden und Versöhnung zu fördern.

Mario Galgano und Gabriella Ceraso – Vatikanstadt

Das neue Jahr in Syrien hat damit angefangen, wie es 2019 aufgehört hatte: Bomben, zerstörte Einrichtungen und Tote. Für die Christen in Syrien hat 2020 mit einer Friedensmesse begonnen, um für die langersehnte Ruhe und Eintracht zu beten, wie uns Bischof Audo sagt. Über die Angriffe im Nordwesten des Landes, an der türkischen Grenze, sagt er:

„Ich habe keine genauen Informationen darüber; es ist schwierig für uns, genaueres zu erfahren. Das gilt insbesondere für das, was auf militärischer Ebene vor Ort geschieht. Jedes Mal, wenn die syrische Armee Fortschritte erzielt - zum Beispiel in Richtung Idlib, Maarat - um syrisches Land zurückzugewinnen und gleichzeitig Territorien von den Terroristen zurückerobert, dann heben die Medien vor allem hervor, dass die syrische Armee Krankenhäuser angreift, um Kinder, Frauen und Ärzte zu töten. Solche Informationen interessieren vor allem den Westen.“

Zum Nachhören

Rackenangriff in der Provinz Idlib

Die oppositionsnahe Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte hatte am Mittwoch mitgeteilt, dass bei einem Raketenangriff in der Provinz Idlib neun Menschen in einem Schulgebäude getötet worden seien. Unter den Todesopfern seien fünf Kinder, so die Mitteilung. Dies nachzuprüfen sei schwierig. Was er als Bischof sagen könne, sei, dass es der Kirche darum gehe, vor allem für den Frieden und die Versöhnung einzustehen. Die Kirche sei überall präsent, auch dort, wo die Sunniten bewusst alles zerstört hätten, hebt der chaldäische Bischof hervor.

„In Aleppo haben die Menschen die wahre Haltung der Kirche entdeckt und zwar jene der Nächstenliebe. Es geht um die Hilfe für die Armen, es geht um den Respekt gegenüber Menschen. Das ist der Dialog des Lebens. Das ist das Schöne hier, trotz des Krieges. Die Christen haben diese Berufung und zwar mit einer Dynamik der Einheit mit Realitätssinn und Liebe; wir sollen keine Angst haben oder Wunsch nach Trennung, um das Land zu verlassen. Wir müssen diese Dynamik der Einheit schaffen, was viel Kraft, spiritueller Glaube und Hoffnung bedarf. Das ist eine neue Sicht auf die Realität, um hier zu bleiben und die positiven und reichen Dinge dieses Land zu leben.“

(vatican news)

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03. Januar 2020, 13:40