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Campierende Migranten in der methodistischen Kirche in Kapstadt Campierende Migranten in der methodistischen Kirche in Kapstadt  

Südafrika: Verschärfung der Lage von campierenden Migranten

Die Lage von etwa 500 Migranten, die seit Wochen in einer Kapstädter Kirche campieren, hat sich drastisch verschlechtert. Mindestens vier Kinder starben im vergangenen Monat an Windpocken, wie der staatliche Sender SABC am Mittwoch berichtet hat.

Die Angst vor weiteren Ansteckungen sei aufgrund mangelnder Hygiene groß. Darüber hinaus kam es zuletzt wiederholt zu Gewalt zwischen rivalisierenden Gruppen unter den Migranten.

Die Polizei bestätigte zum Jahreswechsel die Festnahme von einem der Anführer. Die aus verschiedenen afrikanischen Ländern stammenden Personen, die sich in die Kirche zurückgezogen haben, werfen Südafrikas Regierung und den UN mangelnde Unterstützung vor. Sie fordern eine Überführung in Drittstaaten, nachdem es im September rund um Pretoria und Johannesburg zu Übergriffen auf Ausländer gekommen war.

Lage der Migranten „unerträglich“

Bevor sich die Migranten im Oktober in der Methodistenkirche verschanzt haben, hatten sie in Kapstadt wochenlang die Büros des UN-Flüchtlingshilfswerks (UNHCR) belagert. Ihre Vertreibung mit Tränengas sorgte international für Aufsehen. Ein Vertreter der Migranten beschrieb die humanitäre Lage in der Kirche nun als „unerträglich". Die Betroffenen schlafen den Angaben zufolge auf dem Boden in und um die Kirche in der Kapstädter Innenstadt und leben von Almosen. Nächste Woche wollen Migranten-Vertreter gemeinsam mit Südafrikas Behörden, der Südafrikanischen Menschenrechtskommission (SAHRC) und dem UNHCR nach Lösungen suchen.

(kna – mt)

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02. Januar 2020, 10:55