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Nigeria: Terroristen ermorden Präsident von Christenverband

Im Norden des westafrikanischen Landes haben Dschihadisten einen zu Jahresbeginn entführten hochrangigen christlichen Geistlichen ermordet.

Wie das Präsidentenbüro in Abuja laut Medienberichten bestätigt hat, handelt es sich um Pastor Lawan Andimi, Mitglied der protestantischen „Kirche der Brüder in Nigeria“ (EYN) und im Bundesstaat Adamawa Präsident der „Christian Association of Nigeria“ (CAN), des wichtigsten ökumenischen Verbandes Nigerias. Andimi ist demnach Anfang Jänner von bewaffneten Mitgliedern der islamistischen Terrorgruppe Boko Haram entführt und nun enthauptet worden.

Der protestantische Geistliche und verheiratete Familienvater war am 3. Januar während eines Angriffs von als Militärangehörige verkleideten Islamisten auf die an der Grenze zu Kamerun gelegenene Stadt Michika entführt worden. In einem Tage später von seinen Geiselnehmern veröffentlichten Video hatte er Adamawas Gouverneur Ahmadu Fintiri sowie Nigerias Staatspräsident Muhammadu Buhari dazu aufgerufen, sich für seine Freilassung einzusetzen.

Brutal, unmenschlich und absichtlich provokant

Präsident Buhari nannte die Ermordung Andimis in einer Reaktion „brutal, unmenschlich und absichtlich provokant“ und kündigte an, die Verantwortlichen müssten einen „hohen Preis für ihre Taten zahlen“. Scharfe Kritik an Buhari äußerte allerdings der Ökumene-Verband CAN. Dessen Sprecher Kwamkur Samuel Vondip verurteilte gegenüber dem Onlineportal christianitytoday.com am Dienstag die „brutale Ermordung“ Pastor Andimis als eine „Schande für die nigerianische Regierung“. Von Kirchenseite sei alles für eine Befreiung Andimis unternommen worden, man verfüge jedoch nicht über die nötige militärische Macht um wirksam einzugreifen.

(kap – mg)

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22. Januar 2020, 13:11