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Haiti: Politische Krisengespräche in der Nuntiatur?

Es könnte einen Wendepunkt in der politischen Krise in Haiti bedeuten: Die vatikanische Nachrichtenagentur Fides spricht von der Möglichkeit, dass die Krisengespräche in der Apostolischen Nuntiatur geführt werden.

Die Nuntiatur in der Hauptstadt Port-Au-Prince habe angekündigt, ihre Räumlichkeiten für die Gespräche zur Verfügung zu stellen. Seit Wochen ist Haiti Schauplatz von Protesten. Dass sich die Papstgesandtschaft zu dem politischen Streit äußert, hat nach Fides-Darstellung damit zu tun, dass Haitis umstrittener Präsident Jovenel Moise sowie andere politische Kräfte im Land eine solche Anfrage an den Nuntius gestellt hätten.

In einer am Mittwoch veröffentlichten Mitteilung gab die Nuntiatur an, dass sie nicht direkt „an politischen Diskussionen teilnehmen wird“. Vielmehr verstehe sie sich als diplomatische Stelle, die „keine politische Partei und keinen politischen Akteur des Landes unterstützt“. Die Nuntiatur stelle ihre Räume zur Verfügung, da sie gemeinsam mit der Bischofskonferenz von Haiti „einzig und allein durch den Wunsch motiviert“ sei, dem Land die Möglichkeit des Friedens und der Stabilität zu bieten, heißt es in der Mitteilung.

Schwere Krise, gewalttätige Demonstrationen

Das Treffen wird nach Fides-Angaben vom „Haitian Patriotic Initiative Committee“ (Chip) mit Unterstützung internationaler Partner wie der Vereinten Nationen (UN), des Integrierten Büros der Vereinten Nationen in Haiti (Binuh) und der Organisation der amerikanischen Staaten (OEA) organisiert.

Die politische, institutionelle, soziale und wirtschaftliche Krise, in der sich das karibische Land seit über einem Jahr befindet, hat zu zahlreichen, oft gewalttätigen Straßendemonstrationen der Bevölkerung geführt. Im Rahmen der Krise wurden auch die Aktivitäten von Religionsgemeinschaften, Missionaren und Nichtregierungsorganisationen blockiert.

(fides – mg)

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31. Januar 2020, 13:09