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Der Erzbischof von Canterbury, Justin Welby (r.), stellt Papst Franziskus den neuen Direktor des Anglican Centre in Rom, Erzbischof Ian Ernest (l.), vor - Archivbild von Nov. 2019 Der Erzbischof von Canterbury, Justin Welby (r.), stellt Papst Franziskus den neuen Direktor des Anglican Centre in Rom, Erzbischof Ian Ernest (l.), vor - Archivbild von Nov. 2019 

Anglikanischer Erzbischof: Nicht nur gemeinsam beten, auch gemeinsam handeln

Die Gebetswoche für die Einheit der Christen, die in jedem Jahr vom 18. bis zum 25. Januar stattfindet, wird durch den Päpstlichen Einheitsrat und den Weltkirchenrat organisiert. Wir haben den Leiter des Anglikanischen Zentrums in Rom, Erzbischof Ian Ernest, nach der Bedeutung der ökumenischen Initiative gefragt.

„Es ist in der Tat relevant, dafür zu beten, dass wir Christen, so wie es das Motto sagt, mit ungewöhnlicher Menschenfreundlichkeit handeln, wenn es um die geht, die aufgrund ihrer widrigen Lebensumstände an unsere Strände kommen. Ich denke es ist sehr wichtig, dass wir gemeinsam mit anderen Christen nicht nur beten, sondern auch handeln. Denn so können wir ein Beispiel für die Welt darstellen als eine liebende Gemeinschaft, die Fremde willkommen heißt und sich um sie sorgt und ihnen so ihre Menschenwürde wiedergibt.“

Jesus selbst, so erinnert der Anglikaner, habe vor seinem Tod für die Einheit gebetet. „Und es ist ein Mandat, dass er weitergegeben hat, nämlich gemeinsam zu bezeugen. Es ist wichtig, dass wir in Zeiten der Härte und der Verfolgungen, in Zeiten, in denen Menschen keinen Platz haben, an den sie gehen können, diese willkommen heißen.“

„Nicht nur beten, auch handeln“

Es sei allerdings nicht nur wichtig, zu zeigen, dass Christen heute in der Lage sind, gemeinsam zu beten, sondern auch, was das ganz konkret zu bedeuten habe, betont Erzbischof Ernest. „Und ich bin sehr froh, dass wir Kirchenführer haben wie Papst Franziskus, die wirklich ganz vorne mit dabei sind bei diesem Ringen darum, die Hand des anderen zu ergreifen. Das heißt, dieses Motto ist sehr passend, denn es bräuchte einen neuen Lebensstil, einen Veränderungsprozess, den wir in die Welt bringen können, in der wir leben.“

Zum Nachhören

Er freue sich sehr auf die gemeinsamen Veranstaltungen der kommenden Woche, gekrönt durch die Teilnahme an der feierlichen Veser mit Papst Franziskus in der römischen Basilika Sankt Paul vor den Mauern. Doch vor allem wolle er einen Appell aussprechen: „Diejenigen, die sich als Christen bezeichnen, sollten wirklich mit ungewöhnlicher Menschenfreundlichkeit zu handeln, wie es in der Apostelgeschichte heißt. Denn wenn diese ,ungewöhnliche Menschenfreundlichkeit‘ Fuß fassen würde, dann bestünde große Hoffnung auf einen Sinneswandel in der Welt, in der wir leben.“

(vatican news - lb/cs)

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16. Januar 2020, 14:08