Geflüchtete Rohingya an der Grenze zwischen Myanmar und Bangladesch Geflüchtete Rohingya an der Grenze zwischen Myanmar und Bangladesch 

Niederlande: Myanmar muss „Völkermord an Rohingya verhindern“

Der internationale Gerichtshof (IGH) in Den Haag hat die Regierung Myanmars angewiesen, Maßnahmen zu ergreifen, um die Rohingya zu schützen und einen „Völkermord zu verhindern“. In vier Monaten muss die Regierung dem Gericht einen Bericht über die Maßnahmen zum Schutz der mehrheitlichen muslimischen Minderheit vorlegen.

Der Fall wurde von Gambias Regierung eingebracht. Damit hat zum ersten Mal ein nicht unmittelbar betroffener Staat einen anderen vor dem IGH verklagt.

Friedensnobelpreisträgerin Aung San Suu Kyi wies den Vorwurf des Völkermords bisher zurück. In einer Rede, die am Donnerstag in der Financial Times veröffentlicht wurde, gibt sie zu, dass Kriegsverbrechen gegen die Rohingya begangen worden sein könnten. Die Flüchtlinge hätten in der Darstellung der Misshandlungen jedoch übertrieben.

Nach gewaltsamen Zusammenstößen zwischen der Armee Myanmars und bewaffneten Rohingya-Gruppen, flohen 2017 Hunderttausende in benachbarte Länder, oft ohne Erfolg. Tausende starben auf der Flucht oder wurden von Soldaten getötet. Die Armee hatte laut einer damaligen UN-Untersuchung „völkermörderische Absichten".

(asianews – mt) 

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24. Januar 2020, 11:26