Graffiti an der sogenannten Friedenslinie in West-Belfast Graffiti an der sogenannten Friedenslinie in West-Belfast 

Nordirland: „Unser Friede ist brüchig…“

Die Bischöfe von Nordirland sind ausgesprochen besorgt über die politische Blockade in Belfast. Das schreiben sie in einer Botschaft zu den bevorstehenden britischen Parlamentswahlen. Die Wähler sollten die Politiker drängen, einen Ausweg aus dem politischen Patt in Belfast zu suchen.

Bei den nordirischen Wahlen vor zwei Jahren sind die pro-britische DUP-Partei und die katholische Sinn Fein fast gleichauf durchs Ziel gegangen. Zu einer Koalition konnten sie sich nicht verständigen; seitdem ist das Regionalparlament lahmgelegt. Das hat, wie die Bischöfe hervorheben, „negative Auswirkungen vor allem für den verletzlichsten Teil der Bevölkerung“. So habe es das Patt etwa den Londoner Politikern erlaubt, in Nordirland ein liberales Abtreibungsgesetz durchzusetzen.

Wichtige Sozialhilfen laufen, so die Bischöfe weiter, Ende März nächsten Jahres aus. „Wir rufen daher die Politiker, die ins (Londoner) Parlament gewählt werden, dazu auf, dafür zu sorgen, dass diese Hilfen fortgeführt werden.“

Für „positive Beziehungen auf diesen Inseln und darüber hinaus“

Zum Brexit schreiben die nordirischen Bischöfe, er werde „unseren zerbrechlichen Frieden und unser politisches, wirtschaftliches und soziales Leben stark beeinflussen“. Sie ermuntern die Wähler dazu, Kandidaten zu wählen, „die positive Beziehungen auf diesen Inseln und darüber hinaus wertschätzen“. Das lässt sich als verhüllte Wahlempfehlung für pro-europäische Politiker deuten.

(pm - sk)
 

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05. Dezember 2019, 12:50