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Weihnachtsvorbereitungen in Jerusalem Weihnachtsvorbereitungen in Jerusalem 

Heiliges Land: Hospiz-Rektor erwartet friedliche Weihnachten

Der Rektor des Österreichischen Pilgerhospizes in Jerusalem, Markus Bugnyar, rechnet mit friedlichen Weihnachten im Heiligen Land. „Die Unruhen der letzten Wochen sind zum einen schon wieder deutlich abgeflaut, und zum anderen haben sie sich auf die Gebiete rund um den Gaza-Streifen konzentriert“, berichtete er am Freitag gegenüber der Nachrichtenagentur Kathpress.

Es gebe deshalb „keinerlei Anlass“, nicht von friedlichen Weihnachten auszugehen. Für Pilger sei ein ungehinderter Zugang zu den Heiligen Stätten möglich.

Ausschreitungen habe es vor allem im November rund um den Gazastreifen gegeben. „Anlass war die Liquidierung der Führungspersönlichkeit einer islamistischen Organisation durch israelische Sicherheitskräfte“, so Bugnyar. Die Teilgruppe „Islamischer Jihad“ habe erwartungsgemäß darauf reagiert und in einem späteren Stadium habe sich auch die größere Gruppe der Hamas den Auseinandersetzungen angeschlossen. Erst durch Vermittlungen Ägyptens konnte laut Bugnyar ein Waffenstillstand ausverhandelt werden, der bis jetzt auch halte.

Lebenszeichen der lokalen Christen

Für palästinensische Christen sei vor allem der Zugang zur Christmette in Bethlehem wichtig; „und sie wird von den lokalen Christen besucht, die dank eines kostenlosen Ticket-Systems auch Vorrang bei den Plätzen in der Kirche haben werden. Ich halte das für absolut richtig: Gerade an den hohen Feiertagen ist es wichtig, dass sich die lokalen Christen auch einfinden und ein kräftiges Lebenszeichen geben können“, erläuterte Bugnyar.

Zu Einschränkungen könne es allerdings für Christen aus dem Gazastreifen kommen, „da es letztes Jahr offenbar vorkam, dass einige Menschen diese Sondererlaubnis zur Ausreise aus dem Gebiet zur Flucht genutzt haben“. Vorstehen werden der Christmette der Administrator des Lateinischen Patriarchats, Erzbischof Pierbattista Pizzaballa, und Nuntius Leopoldo Girelli.

Neuwahlen im Frühjahr?

Der Korruptionsvorwurf gegenüber Premier Benjamin Netanyahu wird laut dem Rektor keine Auswirkung auf die Feierlichkeiten im Heiligen Land haben, allerdings möglicherweise in nochmalige Neuwahlen im Frühjahr führen. Zum aktuellen Zeitpunkt seien aber noch einige Optionen offen, „wie etwa die Frage, ob Netanyahu die Knesset um Immunität ersuchen wird oder sein Gegenspieler Benny Gantz doch nochmals Bereitschaft zur Regierungsbildung zeigt“.

(kap – sk)
 

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20. Dezember 2019, 14:09